Weltkrebstag 2022: Deutsche Krebshilfe zeigt Versorgungslücken auf

Weltkrebstag 2022: Deutsche Krebshilfe zeigt Versorgungslücken auf

Zum 22. Weltkrebstags zeigt die Deutsche Krebshilfe passend zum diesjährigen Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“ verstärkt aktuelle Versorgungslücken in Deutschland auf.
Weltkrebstag 2022: Deutsche Krebshilfe zeigt Versorgungslücken auf
Getty Images / ThitareeSarmkasat

nlässlich des 22. Weltkrebstags zeigt die Deutsche Krebshilfe passend zum diesjährigen Motto „Close the care gap – Versorgungslückenschließen“ an diesem Freitag aktuelle Versorgungslücken in Deutschland auf und was dagegen verstärkt getan werden kann.

Die Deutsche Krebshilfe setzt sich dafür ein, dass Krebspatienten bestmöglich behandelt und betreut werden. Doch noch haben nicht alle Betroffenen bundesweit den gleichen Zugang zu einer optimalen onkologischen Versorgung.

Überlebenschancen sind regional unterschiedlich

In einer Mitteilung zum Aktionstag wies die Krebshilfe u. a. auf regionale Unterschiede im Krebsüberleben hin und berief sich dabei auf Daten aus Krebsregistern.

„Neben einem Nord-Süd und Ost-West Gradienten für solide Tumore lassen sich bessere Überlebensraten im Einzugsgebiet der großen deutschen Metropolen beobachten“, heißt es darin.

Der Vorstandsvorsitzende der Krebshilfe, Gerd Nettekoven, sagte dazu:

„Unser Ziel ist es, die Patientenversorgung in Deutschland insgesamt auf das höchstmögliche Niveau zu bringen. Insbesondere in vielen ländlichen Gebieten haben wir jedoch noch einen weiten Weg vor uns. Diese Defizite werden wir angehen und uns hier mit gezielten Förderinitiativen engagieren.“

Für eine gute Versorgung braucht es ausreichend Pflegepersonal

Entscheidend für eine gute Versorgung von Krebspatienten sei zudem ausreichendes und entsprechend qualifiziertes Pflegepersonal.

„Die schwierige Situation in der medizinischen und speziell auch onkologischen Pflege bereitet uns aktuell große Sorge“, sagte der Vorsitzende des Beirats der Deutschen Krebshilfe und Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin am Universitätsklinikum Ulm, Thomas Seufferlein.

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssten verbessert werden und es bräuchte mehr Anerkennung für den Pflegeberuf, teilt die Deutsche Krebshilfe weiter mit.

Auch in der ambulanten, psychoonkologischen und psychosozialen Betreuung bestünden Versorgungslücken. Besonders in ländlichen Regionen sowie für bestimmte Zielgruppen gebe es noch keine ausreichende Versorgung.

Mehr Angebote für eine Palliativversorgung nötig

Ebenfalls noch nicht flächendeckend verfügbar seien Versorgungsangebote für Menschen, deren Krebserkrankung nicht mehr heilbar ist. Insbesondere in ländlichen Regionen, aber auch in Pflegeeinrichtungen seien die Versorgungsangebote nach wie vor nicht ausreichend.

Die Deutsche Krebshilfe sieht die Politik in der Pflicht, um die Versorgungssituation zu verbessern. Ferner müsse die Gesellschaft über Möglichkeiten und Grenzen der Palliativversorgung aufgeklärt werden.