Experten raten zu Booster-Impfungen für krebskranke Menschen und Herzpatienten
Wie die Deutsche Krebsgesellschaft am Montag mitteilte, wiesen Untersuchungen darauf hin, dass Menschen mit einer Krebserkrankung ein vergleichsweise höheres Risiko für sog. Durchbruchsinfektionen aufweisen.
„Das gilt insbesondere für Menschen mit Blutkrebs und für Krebskranke, die aktuell eine Krebstherapie erhalten, die das Immunsystem schwächt“, begründet der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Michael Baumann, die Empfehlung.
Er rät dazu, mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu besprechen, ob und wann eine Booster-Impfung sinnvoll ist.
Impfung ist ein wichtiges Mittel zur Eindämmung von COVID-19
Die Deutsche Krebshilfe äußerte Sorge über den raschen und kontinuierlichen Anstieg der COVID-19-Inzidenzen und die zunehmende Belastung der Intensivstationen.
Der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Thomas Seufferlein, äußert sich am Montag:
„Der Hauptteil der Menschen, die intensivmedizinisch versorgt werden müssen, gehört zur Gruppe der Nicht-Geimpften oder ist geimpft und hat eine oder mehrere Vorerkrankungen. Anders als im letzten Winter steht uns mittlerweile aber ein wirksames und sicheres Instrument zur Verfügung, um die vierte COVID-19-Welle einzudämmen – die COVID-19-Schutzimpfung.“
Ihm zufolge könnten auch Krebskranke, deren Impfschutz möglicherweise rascher abnimmt als bei Gesunden, durch eine Booster-Impfung das Risiko senken, bei einer Durchbruchsinfektion schwer zu erkranken.
Es sei daher umso wichtiger, dass Krebspatientinnen und -patienten bevorzugt die Möglichkeit zu einer Auffrischungsimpfung erhielten.
Zudem richtete die Krebshilfe einen Appell an bislang noch Ungeimpfte:
„Sie alle können die vierte COVID-19-Infektionswelle bremsen, indem Sie, soweit möglich, von ihrem Anspruch auf eine Impfung Gebrauch machen. Dadurch schützen Sie sich nicht nur selbst, sondern tragen auch zu einem besseren Schutz von Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen vor einem ernsten COVID-19-Verlauf und dem Tod bei.“
Herz-Kreislauf-Patienten ebenfalls besonders gefährdet
Auch die Deutsche Herzstiftung appellierte am Montag an ungeimpfte Herz-Kreislauf-Patientinnen und -Patienten wie auch an Gesunde, sich dringend gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Wer bereits zweifach geimpft sei, sollte bei nachlassender Immunität seinen Schutz mit einer dritten Impfung unbedingt auffrischen.
„Für Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen und Ältere ist der COVID-19-Impfschutz deshalb so wichtig, weil sie zum besonders gefährdeten Personenkreis mit einem höheren Risiko für schwere COVID-19-Krankheitsverläufe zählen: das sind insbesondere Patienten mit Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes“, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Thomas Voigtländer.
Die Deutsche Herzstiftung folge dabei den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, welche eine zusätzliche dritte Impfdosis für Personen mit stark geschwächtem Immunsystem oder nach Organtransplantation und für Personen mit unzureichender oder fehlender Immunantwort auf 2 Impfungen befürworte.
Das aktuelle Infektionsgeschehen zeige u. a. deutlich, dass es unter den Ungeimpften in allen Altersgruppen deutlich häufiger zu symptomatischen Corona-Neuinfektionen als bei den Geimpften komme.
Informationen zur Booster-Impfung für Herzpatientinnen und Herzpatienten finden Betroffene und Angehörige auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung.