Welt-Schlaganfalltag: Stiftung fördert Selbsthilfe

Welt-Schlaganfalltag: Stiftung fördert Selbsthilfe

Unter dem Motto „Selbsthilfe wirkt! Zurück ins Leben nach Schlaganfall“ will die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe anlässlich des Welt-Schlaganfalltags am Samstag, 29. Oktober, auf die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für die Nachsorge nach einem Schlaganfall hinweisen.
Senioren lachen gemeinsam in der Reha nach Schlaganfall
GettyImages/ Westend61

Die Corona-Pandemie habe die Selbsthilfe schwer getroffen, erklärte die Stiftung am Dienstag. Daher wolle sie zudem mit ihrem Förderfonds „Selbsthilfe“ im kommenden Jahr die Gründung neuer Gruppen unterstützen, therapeutische Programme fördern und Gruppenleitungen qualifizieren.

Rd. 270.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr einen Schlaganfall. Die Volkskrankheit gilt damit als häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter.

Referent der Schlaganfall-Hilfe, Stefan Stricker, erläuterte:

“Neben der medizinischen und therapeutischen Behandlung spielt die Selbsthilfe eine ganz wichtige Rolle für viele Betroffene.”

Der Austausch in der Gruppe gebe vielen Betroffenen Halt in der „größten Krise ihres Lebens“.

Dabei sei die Alltagsbewältigung laut einer Umfrage der Stiftung das häufigste Thema der Gruppentreffen.

Die Selbsthilfe sei eine unverzichtbare Säule der Schlaganfall-Nachsorge, so Stricker.

Pandemie war eine Herausforderung für die Selbsthilfe

Die Pandemie und damit verbundene Kontaktbeschränkungen stellten die Schlaganfall-Gruppen vor große Herausforderungen.

Zwei Drittel der Gruppen hätten laut der Schlaganfall-Hilfe Mitglieder verloren und mehr als die Hälfte der Gruppen sehe die Neugewinnung von Mitgliedern als größte Schwierigkeit.

Für Stricker sei dieses Ergebnis nicht verwunderlich. “80 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen leiden unter neuropsychologischen Folgen. Eine der häufigsten ist die Antriebsarmut”, so der Referent.

Gerade für diese Menschen sei die Ansprache in der Gruppe so wichtig.

“Isolation führt zu mangelnder Therapietreue. Da sind Folgeerkrankungen, wiederholte Schlaganfälle und Depressionen vorprogrammiert.”

Schlaganfall: Schnelles Handeln entscheidend

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Es ist deshalb lebenswichtig, möglichst schnell zu handeln. Zudem gilt: Zeit ist Hirn.

Wie Sie richtig handeln, erfahren Sie hier.