Eine Thrombose ist keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Zwar ist der Verlauf individuell und hängt unter anderem vom Ort des Thrombus, seiner Größe und eventuellen Vorerkrankungen ab, in den meisten Fällen bildet sich der umgangssprachliche „Blutpropf“ aber in einer tiefen Beinvene. An dieser tiefen Beinvenenthrombose (TVT) erkranken in Deutschland jedes Jahr 90 bis 130 von 100.000 Menschen.
Ein Risikofaktor für eine Thrombose, einen Blutstau im Bein, ist das Alter, auch wenn die Fallzahlen bei den über 65-Jährigen in den letzten 20 Jahren zurückgegangen sind. Das dürfte mit dem parallelen Anstieg der Verordnungen von antithrombotischen Medikamenten zusammenhängen. Ebenso wichtig ist aber die Prophylaxe, die eine Thrombose in vielen Fällen verhindern oder zumindest das Risiko erheblich senken kann.
Bewegen, bewegen, bewegen. Gehen, Radfahren, Schwimmen bringen die sogenannte Muskelpumpe in Schwung, die für den Rücktransport des venösen Bluts zum Herz verantwortlich ist. Durch die Kontraktion der Muskeln werden auch die in deren Tiefe verlaufenden Venen komprimiert und so der Blutfluss gefördert. Merke: Bewegung ist wie so oft die beste Prophylaxe.


Langes Stehen und Sitzen ist in vielen Berufen unvermeidlich. Achten Sie gerade deshalb darauf, wie Sie sitzen: Überschlagene Beine knicken die Blutgefäße ab und sind daher ebenfalls so weit wie möglich zu vermeiden. Lagern Sie stattdessen die Beine um 20 Grad höher. Durch das entstehende Gefälle können die Venen das Blut leichter zum Herz zurück transportieren. Darüber hinaus kann auch eine kurze Fußgymnastik zur Thrombose-Prophylaxe werden.
Lässt sich längeres Stehen oder Sitzen, zumal mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, nicht vermeiden (wie z. B. bei längeren Flug- oder Busreisen), können auch Stützstrümpfe eine Option zur Prophylaxe sein. Durch den leichten Druck wird der Blutfluss in Richtung Herz begünstigt. (Stützstrümpfe dienen aber nur der Prophylaxe, also der Vorbeugung. Bitte nicht mit medizinischen Kompressionsstrümpfen verwechseln. Diese müssen ärztlich verordnet werden und sind Teil der Behandlung einer bereits bestehenden Thrombose.)


Auch während der Schwangerschaft ist die Thrombosegefahr generell erhöht. Es empfiehlt sich, die Venen und das individuelle Risiko checken zu lassen!
Ein Risikofaktor für eine Thrombose ist die Zusammensetzung des Blutes. Damit dieses nicht verdickt, sollte immer ausreichend getrunken werden, rund zwei Liter am Tag, am besten Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsaftschorlen.


Auch ganz wichtig für die Prophylaxe (nicht nur mit Blick auf die Thrombose): ausgewogen ernähren, zum Beispiel mit Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse, magerem Fisch und nicht zu viel Salz. Empfehlungen hierzu gibt es unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (den Spezialisten für Blutgefäße).
Übergewicht ist ja leider nie förderlich. Hier gilt aber: langsam abbauen.


Auch das ist wenig überraschend: Rauchen steigert das Thromboserisiko, weil Nikotin die Blutgefäße verengt, was wiederum Blutdruck, Herzfrequenz und Gerinnung beeinflusst. Also: Aufhören!
