Studie: Versicherte sind mit Telefonbegutachtungen zufrieden

Dies nutzt der Medizinische Dienst Bund, um seiner Forderung nach der Wiedereinführung der telefonischen Begutachtungen Nachdruck zu verleihen.
Wie der Medizinische Dienst Bund in einer Pressemitteilung ausführt, zeigten die Ergebnisse einer repräsentativen Versichertenbefragung, bei der eine unabhängige wissenschaftliche Stelle rund 43.000 anonymisierte Fragebögen (von 86.000 versendeten Fragebögen) aus dem Jahr 2022 ausgewertet hat, eine hohe Zustimmung der Versicherten. Demnach gaben 85,6 Prozent der Befragten an, zufrieden mit der telefonischen Begutachtung zu sein. Teilweise zufrieden waren 9,9 Prozent. 4,5 Prozent der Befragten gaben an, unzufrieden zu sein.
Die telefonische Begutachtung schneide damit ebenso gut ab wie die Begutachtung im Hausbesuch. Hierbei zeigten sich 86,2 Prozent zufrieden, 9,3 Prozent teilweise zufrieden, 4,5 Prozent der Befragten unzufrieden.
„Die Ergebnisse zeigen, dass das Telefoninterview eine gleichwertige Alternative zum Hausbesuch ist. Insbesondere bei Höherstufungsanträgen sollte das Telefoninterview eingesetzt werden, um den zeitnahen Zugang zu den Pflegeleistungen für die Versicherten trotz steigender Begutachtungszahlen sicherstellen zu können. Das ist derzeit nicht möglich. Die Flexibilisierung der Begutachtungsformate sollte deshalb gesetzlich ermöglicht werden“, sagte Carola Engler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes Bund.
Hintergrund
Der Medizinische Dienst begutachtet Versicherte im Auftrag der Pflegekassen, wenn sie einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt haben. Während der Corona-Pandemie konnten die Begutachtungen aus Infektionsschutzgründen telefonisch erfolgen. Nach Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes im April ist dies nicht mehr möglich. Der MDS fordert jedoch aufgrund der steigenden Zahl von Antragsstellern eine gesetzliche Verankerung der Möglichkeit zu Telefonbegutachtungen.