Die Rolle eines pflegenden Angehörigen muss man häufig unvorbereitet übernehmen. Sich dann in all dem zu Organisierenden zurechtzufinden, ist nicht leicht. Unser neuer Leitfaden soll Ihnen durch die so herausfordernden ersten Tage und Wochen helfen.
Checklisten, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und praktische Tipps für Ihre neue Rolle
Damit Sie keine Zeit verlieren, haben wir Ihnen eine Checkliste erstellt, mit der Sie die wichtigsten und dringendsten Punkte sofort in Angriff nehmen können, ohne Gefahr zu laufen, etwas zu übersehen oder zu vergessen – zum Beispiel das Einreichen der kurzzeitigen Arbeitsverhinderung beim Arbeitgeber, die Beantragung von Pflegeleistungen oder eine persönliche Beratung. Ebenfalls aufgelistet haben wir Ihnen, was nicht an erster Stelle steht, aber in den folgenden Tagen und Wochen auch noch organisiert werden sollte oder könnte, darunter etwa Hilfsmittel für die Pflege, Hausnotruf, Essen auf Rädern oder auch ehrenamtliche Hilfsdienste zur Unterstützung im neuen Alltag.
Entscheidend für die Versorgung eines pflegebedürftigen Menschen ist die Feststellung dieser Pflegebedürftigkeit. Sie wird nach Schwere bemessen und in einem Pflegegrad ausgedrückt, der wiederum bestimmt, welche Leistungen abgerufen werden können. Wie Sie diesen Pflegegrad beantragen und sich auf den dafür notwendigen Begutachtungstermin vorbereiten, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt. Sollten Sie mit dem festgestellten Pflegegrad nicht einverstanden sein, können Sie Widerspruch einlegen. Dafür haben wir Ihnen einen Musterbrief aufgesetzt.

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Was Sie jetzt als Angehörige wissen müssen und wie Sie gut durch die herausfordernden ersten Tage und Wochen kommen.
Nehmen Sie Entlastungsangebote an
Der Pflegegrad bestimmt auch, welche Leistungen aus der Pflegeversicherung in welcher Höhe in Anspruch genommen werden können. Damit Sie hier die Orientierung behalten, haben wir Ihnen aufgeschlüsselt, welche Gelder es gibt und wie und für was sie verwendet werden können. Wenn Sie als pflegender Angehöriger berufstätig sind, werden Sie früher oder später vor der Frage stehen, wie sich Pflege und Beruf vereinbaren lassen. Auch hier lotsen wir Sie durch die verschiedenen Möglichkeiten.
Wichtig zu wissen: Für alle Fragen, die zu Beginn, aber auch im Laufe der Zeit aufkommen, steht Ihnen gesetzlich eine kostenlose Pflegeberatung zu. Machen Sie von diesem Recht Gebrauch! Entlastung bieten zudem ambulante Pflegedienste. Welche Unterstützung sie leisten können und wie Sie den passenden finden, haben wir für Sie zusammengefasst. Ans Herz legen möchten wir Ihnen außerdem unsere kostenfreien Online-Pflegekurse mit verständlich aufbereitetem Wissen und konkreten Hilfestellungen für Ihren Pflegealltag.
Bitte bedenken Sie: Sie müssen die Pflegesituation nicht allein bewältigen. Nutzen Sie die zahlreichen Informations- und Hilfsangebote und lassen Sie sich von Fachleuten und Experten individuell beraten. Denn gemeinsam geht vieles leichter.