Urlaub mit Demenz: Gut vorbereiten

Laut der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative ist das gemeinsame Verreisen im frühen bis mittleren Stadium der Erkrankung gut möglich. Dabei müsse aber berücksichtig werden, dass die an Demenz erkrankte Person den Ortswechsel und die damit einhergehenden Abweichungen von täglichen Routinen gut verkrafte und der Urlaub möglichst frühzeitig organisiert werde.
5 Tipps für den Urlaub mit Demenz
Dabei können Ihnen die folgenden 5 Tipps helfen:
1. Überlegen Sie, welches Urlaubsziel gut zu Ihnen passt
Sie kennen Ihre pflegebedürftige Person und wissen daher auch, was ihr gefällt und was sie – trotz Demenz – bewältigen kann. Sie können sich dazu die Fragen stellen: Was hat ihr in der Vergangenheit Freude bereitet? Was hat sie gern unternommen, wo hat es ihr gut gefallen und wo hat sie sich wohlgefühlt?
2. Kombinieren Sie Neues mit Gewohntem
Menschen mit Demenz benötigen Routine. Achten Sie darauf, gewohnte Abläufe wie Duschen, Anziehen und Mahlzeiten auch im Urlaub beizubehalten. Sie können außerdem einige kleine Lieblingsstücke von zu Hause mitnehmen, zum Beispiel Familienfotos oder einen Kissenbezug. Damit schaffen Sie Ankerpunkte in der fremden Umgebung.
3. Nehmen Sie mögliche Komplikationen an
Bleiben Sie bei auftretenden Schwierigkeiten souverän, wenn etwa das ungewohnte Umfeld und neue Abläufe doch stressiger sind als erwartet. Selbst wenn Sie den Urlaub abbrechen müssen, zählt es, dass Sie es gemeinsam probiert haben.
Nicht verpassen: Pflegekasse übernimmt Kosten für Online-Pflegekurs
Pflegende Angehörige haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen kostenfreien Schulungskurs. Die Kosten für den zertifizierten Online-Pflegekurs werden von jeder Pflegekasse komplett übernommen. In unserem Online-Pflegekurs „Demenz: Alltagsgestaltung und Begleitung“ zeigen wir Ihnen, wie es gelingen kann, angesichts einer Demenzerkrankung selbst bestimmt zu bleiben und den richtigen Umgang mit Demenz zu finden.
4. Machen Sie einen Vorab-Test
Vor dem eigentlichen Urlaub sollten Sie einen Tagesausflug als Test in Angriff nehmen. So können Sie feststellen, ob das gemeinsame Verreisen grundsätzlich funktioniert.
5. Nehmen Sie Unterstützung an
Wenn Ihnen eine Eins-zu-eins-Betreuung im Urlaub doch zu viel wird, gibt es inzwischen Angebote, die auf die Bedürfnisse von an Demenz Erkrankten und ihren Angehörigen zugeschnitten sind: Während Ihr Angehöriger von Fachleuten betreut wird, können Sie verschiedene Freizeit- und Entspannungsmöglichkeiten wahrnehmen.
Was Sie darüber hinaus noch bedenken sollten, wenn Sie mit Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen in den Urlaub fahren möchten, lesen Sie im Beitrag „Urlaub mit Pflegebedürftigen – Was beachten?“.