Sepsis: Wie Sie sie frühzeitig erkennen

Sepsis: Wie Sie sie frühzeitig erkennen

Pflegebedürftige sind besonders gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken. Mit der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis sollen Anzeichen der umgangssprachlich „Blutvergiftung“ genannten Infektion, die einen akuten Notfall darstellt, bekannter gemacht werden.
Die Worte Sepsis mit auf Würfeln aufgedruckten Buchstaben geschrieben
GettyImages/Sopone Nawoot

Um pflegende Angehörige für diese Gefahr zu sensibilisieren, haben der Verband der Ersatzkassen (VDEK), das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), die Sepsis-Stiftung, der SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald und die Deutsche Sepsis-Hilfe im Rahmen der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis acht Videos veröffentlicht, die das Bewusstsein für die Erkrankung schärfen und pflegenden Angehörigen im Ernstfall Handlungsempfehlungen geben sollen. Denn je früher diese erkannt werde, desto höher sei die Überlebenschance. 

Verwirrtheit kann Anzeichen für Sepsis sein   

„Ein viel zu wenig beachtetes Frühzeichen einer Sepsis ist eine neu aufgetretene Verwirrtheit. Für Außenstehende, beispielsweise den Rettungsdienst, ist es kaum möglich, dieses Zeichen richtig einzuschätzen. Hier sind die Angehörigen die Diagnostiker, denn sie kennen die Patientin oder den Patienten ganz genau. Deshalb ist es so wichtig, dass viele Menschen die Zeichen einer Sepsis kennen“, erklärte Matthias Gründling, Leiter SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald. 

Sepsis: Früherkennung und Risikofaktoren 

Sepsis wird der Sepsis-Stiftung zufolge durch eine Überreaktion des Immunsystems des Körpers gegen Infektionserreger verursacht, wenn diese in die Blutbahn eindringen. Unerkannt oder zu spät behandelt, könne eine Sepsis zum Tod durch Versagen der Organe und zum Kreislaufschock führen. Die Stiftung hat auf ihrer Homepage Checklisten veröffentlicht, die helfen sollen, eine Sepsis zu erkennen.  

Demnach sind Anzeichen einer akut lebensbedrohlichen Erkrankung beim Erwachsenen (wie zum Beispiel Sepsis) die folgenden:

  • Ein nie gekanntes Krankheitsgefühl
  • Ein veränderter Puls: unter 50 oder über 120/min
  • Feucht-kalte oder marmoriert aussehende Haut
  • Extreme Schmerzen

Liege bei Erwachsenen zusätzlich eines der folgenden Anzeichen vor, sei eine Sepsis hoch wahrscheinlich:

  • Verwirrtheit, Wesensänderung, Apathie
  • Mehr als 20 Atemzüge pro Minute
  • Oberer Blutdruckwert ist kleiner als 100

Als Risikofaktoren für eine Sepsis nennt die Stiftung unter anderem: 

  • Operationen in den vergangenen vier Wochen 
  • Mangelernährung 
  • Menschen über 60 Jahre 
  • Chronische Erkrankungen 
  • Geschwächte Immunabwehr 
  • Tierbisse oder Insektenstiche 
  • Fehlende Milz 
  • Tiefe oder oberflächliche Wunden 
  • Katheter 

Die Videos sind auf dem Youtube-Kanal der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis abrufbar.