Schlafprobleme: Tipps für pflegende Angehörige

Schlafprobleme: Tipps für pflegende Angehörige

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat auf seiner Webseite praktische Tipps für einen besseren Schlaf zusammengestellt. Denn viele pflegende Angehörige schliefen schlecht, teilte das ZQP am Mittwoch mit. Das beeinträchtige stark die Lebensqualität und führe zu erheblichen gesundheitlichen Problemen.
Schlafprobleme: Tipps für pflegende Angehörige
GettyImages/AndreyPopov

Die Ursachen für Schlafprobleme könnten unterschiedlich ausfallen. Insbesondere die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person hätten laut ZQP Einfluss auf die Schlafdauer und -qualität z. B. des pflegenden Ehepartners.

Pflegende Angehörige müssten öfter ihre Nachtruhe unterbrechen, bspw. wenn die pflegebedürftige Person Hilfe benötige, sehr unruhig oder aktiv sei.

Auch Stress und andere gesundheitliche Belastungen könnten Schlafprobleme auslösen. Resultat: Viele pflegende Angehörige könnten über einen längeren Zeitraum hinweg nicht lange genug, nicht tief genug oder nur mit Unterbrechungen schlafen.

Schlafprobleme können die Gesundheit beeinträchtigen

Dies könne zu Übermüdung und Gereiztheit führen und in der Folge die Pflegebeziehung belasten.

„Andauernder Schlafmangel trägt zudem teilweise zu sozialem Rückzug oder Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags bei“, konkretisierte das ZQP.

Länger bestehende Schlafprobleme seien nicht zuletzt ein Risiko für die Gesundheit. Sie könnten zu Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Rhythmus-Störungen, Depressionen oder Demenz beitragen.

Sollten Schlafprobleme über Wochen anhalten, rät das ZQP dazu, sich ärztlichen Rat einzuholen.

Einschlafrituale helfen bei Schlafproblemen

Die Grundlage, um guten Schlaf zu fördern, sei zunächst, auf das eigene Schlafverhalten zu achten. Guter Schlaf könne durch Gewohnheiten und Rituale gefördert werden. Dazu gehöre z. B. zu festen Zeiten ins Bett zu gehen, vor dem Einschlafen zu lesen oder ruhige Musik zu hören.

ZQP Pflegeexpertin Daniela Sulmann empfiehlt:

„Außerdem ist es ratsam, für einen möglichst gesunden Alltag zu sorgen.“

So könne Bewegung am Tag, wie Spaziergänge an der frischen Luft oder Sport, den Schlaf in der Nacht verbessern.

Außerdem könne die richtige Ernährungsweise ebenfalls Schlafproblemen vorgebeugen. Schweres Essen am Abend sowie koffeinhaltige Getränke und Alkohol seien indes vor dem Schlafengehen zu meiden.

Gezielt an den Ursachen der Schlafprobleme arbeiten

„Wenn die Ursache von Schlafproblemen in wiederholten Schlafunterbrechungen liegen, um der pflegebedürftigen Person Hilfe zu leisten, gilt es, die Situation zu analysieren und dann gezielt an den Umständen zu arbeiten“, so Sulmann.

Die Expertin erläutert weiter:

„Vielleicht schläft die pflegebedürftige Person tagsüber zu viel, hat zu wenig Bewegung und geistige Anregung oder es muss die ärztliche Schmerzbehandlung angepasst werden. Nächtliche Unruhe bei der pflegebedürftigen Person könnte auch an häufigem Harndrang liegen; dann kann es eventuell sinnvoll sein, die Trinkmenge eher über den Vor- und Nachmittag zu verteilen und zum Abend hin weniger zu trinken.“

Laut ZQP ist in manchen Fällen auch der Einsatz technischer Hilfsmittel nützlich, z. B. einer Trittmatte, die Pflegende alarmiert, wenn die zu pflegende Person nachts das Bett verlässt. Pflegende Angehörige könnten sich dadurch sicherer fühlen, erst aufzuwachen, wenn Hilfe benötigt werde.

„Sie sind dann nicht immer in Habachtstellung und schlafen daher teilweise ruhiger.“

Weiter Tipps finden Interessierte auf dem kosten- und werbefreien Online-Portal des ZQP.