Neuropathien: Ursachen, Behandlung und Hausmittel
Nach Angaben der Deutschen Schmerzliga leiden bundesweit etwa 300.000 Menschen an Neuropathien. Um diesen angemessen zu begegnen, sei es wichtig, die Ursache für die Schmerzen herauszufinden und zu behandeln, betonen Fachleute.
Was sind die Ursachen von Neuropathien?
Die Ursachen können vielfältig sein: Schlaganfall, Multiple Sklerose, Bandscheibenvorfall, Gürtelrose, Nebenwirkung einer Chemotherapie, Diabetes, Parkinson oder eine Trigeminus-Neuralgie, bei der eine Gesichtshälfte betroffen ist, sind mögliche Auslöser für neuropathische Schmerzen, die akut auftreten, aber auch chronisch werden können. Sind die peripheren Nerven – also die Leitbahnen außerhalb des Zentralen Nervensystems – betroffen, sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer Polyneuropathie. „Vielfach gehen diese Schmerzen mit weiteren Symptomen, zum Beispiel Kribbeln oder Taubheit, einher“, wird Helmar Lehmann, Direktor der Klinik für Neurologie am Klinikum Leverkusen in der Zeitschrift „NTC Impulse“ zitiert.
Wie lassen sich Neuropathien behandeln?
Nach Angaben des Klinik-Leiters gebe es mittlerweile unterschiedliche Medikamente, mit denen sich neuropathische Schmerzen behandeln ließen. Lokal begrenzte Schmerzen würden mit speziellen Pflastern gelindert werden können. In anderen Fällen lasse sich durch bestimmte Wirkstoffe erreichen, dass die geschädigten Nervenzellen die elektrischen Signale, die die Schmerzen hervorrufen, nicht unkontrolliert weiterleiteten. Als „häufig unwirksam“ bezeichnet Lehmann dagegen gängige Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder Ibuprofen. Ergänzend hätten sich Verhaltenstherapien für Neuropathie-Patientinnen und -Patienten bewährt oder auch, ein Schmerz-Tagebuch zu führen.
Hausmittel und alternative Heilverfahren
Neben der medikamentösen Therapie können Betroffene durch Selbsthilfemaßnahmen Beschwerdelinderung erreichen:
Wechselbäder
Viele Betroffene profitieren von Wechselbädern in warmem und kaltem Wasser. Wechselnde Temperaturreize können das Schmerzempfinden verändern.
Wärme
Warme Kleidung, eine Wärmflasche oder ein Bad, um die schmerzenden Körperteile warm zu halten, kann Abhilfe schaffen.
Kälte
Manchen Betroffenen hilft Kälte. Kühlpacks, kühlende Salben oder Flüssigkeiten wie Franzbranntwein können hier zum Einsatz kommen.
Akkupunktur
Der Einsatz von Akupunkturnadeln kann Sensibilitätsstörungen und Nervenschmerzen erheblich mildern. Durch die Impulse der Einstiche können Blockaden und Störungen des Energieflusses im Körper gelöst werden.
Entspannungsverfahren
Das Erlernen von Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Tai Qi oder Qi Gong kann eine unterstützende Maßnahme sein, denn es ist bewiesen, dass Stress die Schmerzverarbeitung beeinflusst.