Pflegende Angehörige leiden zunehmend unter Corona-Krise
Eigene Lebensqualität sinkt
Hintergrund sei unter anderem, dass professionelle Hilfe etwa von Pflegediensten nicht in gewohntem Umfang in Anspruch genommen werden konnte. Der eigene Gesundheitszustand hat sich demnach nun für 11 % der pflegenden Angehörigen „erheblich“ verschlechtert, für 41 % „etwas“. Als „nicht verändert“ beschrieben ihn 47 %.
DAK-Vorstandschef Andreas Storm sagte am Montag, die Situation pflegender Angehöriger sei schon vorher schlecht gewesen.
„Mit der Corona-Krise ist die Belastungsgrenze endgültig überschritten.“
Viele bräuchten kurzfristig mehr Flexibilität in der Pflege und im Beruf, weil die Pandemie noch anhalten werde.
Storm begrüßte Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in diese Richtung, die ein erster Schritt zur Entlastung seien.
Der Pflegeexperte und Studienleiter Professor Heinz Rothgang sagte:
„Pflegende Angehörige sind eine der größten Stützen unserer Gesellschaft. Doch sie bleiben unsichtbar: Auch in der Corona-Krise bekommen sie weder zusätzliches Geld noch Applaus. Diese geringe Anerkennung ihrer Arbeit macht die Situation Pflegender noch schwerer. Umso wichtiger ist es, ihre Leistung anzuerkennen und sie mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen.“
Für die Studie wurden vom 8. Juni bis 12. August 1.296 Menschen via Onlinefragebogen befragt. Im Blick standen zu Hause Pflegende im erwerbsfähigen Alter bis 67 Jahren. Insgesamt wurden 24.500 Personen angeschrieben, die als Pflegepersonen von pflegebedürftigen DAK-Versicherten registriert sind.