Lungenkrebs: Ursachen, Symptome, Therapie und Tipps für den Pflegealltag

Lungenkrebs: Ursachen, Symptome, Therapie und Tipps für den Pflegealltag

In Deutschland bekommen jedes Jahr über 50.000 Menschen die Diagnose Lungenkrebs – somit ist die Erkrankung bei Frauen die dritthäufigste, bei Männern sogar die zweithäufigste Krebsart. Vor allem langjährige Raucher gelten als besonders gefährdet, denn bestimmte Schadstoffe lagern sich über die Zeit in der Lunge ab. Welche Ursachen, Symptome und Präventionsmöglichkeiten es gibt, wie Lungenkrebs behandelt wird und wie Sie mit Betroffenen im Pflegealltag am besten umgehen, haben wir Ihnen zusammengefasst.

Eine Lunge mit Lungenkrebs
GettyImages/ROGER HARRIS/SCIENCE PHOTO LIBRARY
Inhaltsverzeichnis
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    Die Diagnose Lungenkrebs trifft Patienten oft unerwartet und stellt sowohl Betroffene selbst als auch Angehörige vor große Herausforderungen. Beim Umgang mit der Erkrankung kann es helfen, zu verstehen, was genau im Körper passiert.

    Was ist Lungenkrebs?

    Lungenkrebs bedeutet, dass normale Zellen der Lunge zu Krebszellen entartet sind. Medizinisch spricht man dann auch von einem Lungenkarzinom oder einem Bronchialkarzinom. Die meisten Lungenkrebspatienten sind bei der Diagnose zwischen 50 und 85 Jahre alt, wobei das Durchschnittsalter bei rund 70 Jahren liegt.

    Fachleute unterscheiden zwischen zwei Krebsarten: dem häufiger auftretenden nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom – kurz NSCLC –und dem deutlich selteneren kleinzelligen Lungenkarzinom – kurz SCLC. Um welche Art von Lungenkrebs es sich handelt, ist nicht nur für die Prognose entscheidend, sondern spielt auch bei der Wahl der Behandlung eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu vielen anderen Krebserkrankungen ist Lungenkrebs oft schwer zu behandeln. Das liegt unter anderem daran, dass die Symptome sich meist erst bemerkbar machen, wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist.

    Was sind Ursachen und Risikofaktoren?

    Nicht immer kann man eine Erkrankung mit Lungenkrebs eindeutig auf bestimmte Ursachen zurückführen. Es gibt jedoch einige Faktoren, von denen man weiß, dass sie die Lunge schädigen und somit das Krebsrisiko erhöhen:

    • Rauchen: Rauchen gilt als Hauptursache von Lungenkrebs – etwa 80 bis 90 Prozent der Patienten und Patientinnen sind Raucher. Besonders hoch ist das Risiko, wenn Menschen über viele Jahre hinweg und in großen Mengen Zigaretten geraucht haben. Doch aufgepasst: Auch passives Rauchen belastet die Lunge.
    • Umweltschadstoffe: Bestimmte Schadstoffe in der Luft wirken sich ebenfalls negativ auf die Lungengesundheit aus. Dazu zählen unter anderem Radon, Asbest, Arsen oder Feinstaub – zum Beispiel aus dem Straßenverkehr.
    • Infektionen: Schwere Infektionen wie beispielsweise Tuberkulose haben manchmal zur Folge, dass Narben in der Lunge zurückbleiben. Im vernarbten Bereich entarten Zellen schneller zu Krebszellen als in gesundem Lungengewebe.
      Studien legen zudem nahe, dass auch die genetische Veranlagung eine Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs spielt. Es ist jedoch oft schwer zu unterscheiden, ob familiär gehäufte Fälle von Krebs tatsächlich auf erbliche Ursachen zurückzuführen sind oder eher an einem ähnlichen Lebensstil liegen.

    Welche Symptome verursacht Lungenkrebs?

    Lungenkrebs kann besonders heimtückisch sein, denn solange der Tumor sich noch in einem frühen Stadium befindet, löst er oftmals keine oder nur sehr unspezifische Beschwerden aus. Werden kleine Tumore frühzeitig entdeckt, handelt es sich stattdessen oft um Zufallsbefunde – etwa bei einer Röntgenuntersuchung. Trotzdem gibt es einige Symptome, durch die sich ein Tumor in der Lunge bemerkbar machen kann.

    Diese Symptome gehören dazu:

    • Husten
    • Brustschmerzen
    • Luftnot
    • Gewichtsverlust
    • Blutiger Auswurf
    • Fieber
    • Schwächegefühl

    Derartige Symptome sollten Sie immer ernst nehmen und ärztlich abklären lassen – besonders dann, wenn Sie ein höheres Risiko für Lungenkrebs haben.

    Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs

    Bei Lungenkrebs ist der Zeitpunkt der Diagnose häufig entscheidend für die Heilungschancen. Aus diesem Grund wird unter Fachleuten schon seit einiger Zeit ein gezieltes Screening-Programm für besonders gefährdete Personengruppen diskutiert. Dabei könnten zum Beispiel bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) zum Einsatz kommen. Vergleichbare Früherkennungsprogramme gibt es in Deutschland bereits – etwa für Darmkrebs oder Brustkrebs.

    Wie lässt sich Lungenkrebs vorbeugen?

    Der mit Abstand effektivste Schutz vor Lungenkrebs ist der Rauchverzicht. Auch für Menschen, die lange Zeit geraucht haben, gilt: Es ist nie zu spät. Jeder Tag ohne Zigaretten fördert die Lungengesundheit und reduziert das Risiko, im Laufe des Lebens an Lungenkrebs zu erkranken.

    Zudem können Sie Ihr persönliches Krebsrisiko auch durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflussen. Dazu gehört zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Auch in höherem Alter lässt sich Bewegung in den Alltag einbauen – ein täglicher Spaziergang oder Wassergymnastik ist dann jedoch möglicherweise besser geeignet als intensive Sporteinheiten.

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    Wie wird Lungenkrebs behandelt?

    Die Wahl der Behandlung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Wichtig ist dabei etwa, um welche Tumorart es sich handelt, wie groß der Tumor ist und wie weit die Erkrankung schon fortgeschritten ist. Darüber hinaus spielen auch der Gesundheitszustand und die Lebenssituation der betroffenen Person eine wichtige Rolle.

    Die folgenden Therapien kommen bei Lungenkrebs häufig zum Einsatz:

    • Operation: Ist der Tumor klar vom umliegenden Lungengewebe abgegrenzt, kann es unter Umständen ausreichend sein, den betroffenen Bereich operativ zu entfernen. Wenn sich die Krebszellen bereits im Körper verteilt haben, sind hingegen zusätzliche Maßnahmen nötig.
    • Chemotherapie: Eine Chemotherapie ist eine systemische Behandlung. Das bedeutet, dass sie auf den ganzen Körper wirkt. Die Behandlung zielt darauf ab, Krebszellen im Körper am Wachstum zu hindern.
    • Strahlentherapie: Die Strahlentherapie wird auch als Bestrahlung oder Radiotherapie bezeichnet. Auch diese Form der Behandlung kann Krebszellen abtöten und bei Bedarf mit anderen Maßnahmen kombiniert werden.
    • Immuntherapie: Moderne Immuntherapien ermöglichen die gezielte Bekämpfung von Krebszellen, indem sie Einfluss auf das körpereigene Abwehrsystem nehmen. Ob eine Immuntherapie möglich und sinnvoll ist, ist jedoch je nach Tumor sehr unterschiedlich.

    Angehörige mit Lungenkrebs pflegen – 7 Tipps

    Wer eine angehörige Person mit Lungenkrebs pflegt, steht vor großen Herausforderungen: Neben den körperlichen Beschwerden leiden Patienten häufig stark unter der seelischen Belastung und benötigen viel Geduld, Empathie und Unterstützung. Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, die Pflegesituation gut zu bewältigen:

    1. Seien Sie geduldig und einfühlsam mit der betroffenen Person.
    2. Akzeptieren Sie Entscheidungen, auch wenn Sie selbst möglicherweise anderer Ansicht sind.
    3. Lassen Sie Ihrem Angehörigen ausreichend Privatsphäre – nicht jeder möchte ständig über die Erkrankung sprechen.
    4. Kommunizieren Sie Ihre eigenen Bedürfnisse offen.
    5. Nehmen Sie Hilfsangebote an.
    6. Achten Sie auch auf Ihre eigene Gesundheit und schaffen Sie sich Ausgleich.
    7. Tauschen Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen aus.

    Indem Sie Ihrem Angehörigen mit Verständnis begegnen und gleichzeitig auf sich selbst achten, unterstützen Sie die betroffene Person bestmöglich auf ihrem Weg durch diese schwierige Zeit.

    Fazit

    Lungenkrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung, die sowohl Betroffene als auch deren Angehörige stark belasten kann. Achten Sie daher auf typische Symptome, denn eine frühzeitige Diagnose und die passende Therapie sind entscheidend für die Heilungschancen. Gleichzeitig können präventive Maßnahmen wie der Verzicht auf Tabakkonsum das Erkrankungsrisiko deutlich verringern.

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