Herzgesundheit: Ausreichend Schlaf ist wichtig

Fett- und Zuckerstoffwechsel werden reguliert, der Blutdruck konstant gehalten, das Immunsystem gestärkt und zelluläre Reparaturprozesse angestoßen.
Umgekehrt hätten dauerhafte Schlafstörungen gravierende Folgen für den Körper. „Wer dauerhaft zu wenig oder schlecht schläft, erhöht dadurch sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder kann bereits bestehende Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit oder das metabolische Syndrom beschleunigen“, erklärt Herzspezialist Anil-Martin Sinha vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.
Der Kardiologe ergänzt:
„Der Körper ist aktiv und wird gezwungen, zum Beispiel seine Stresshormone aufrechtzuerhalten, die sonst runtergefahren werden. Stress aber löst einen zu schnellen Puls und einen zu hohen Blutdruck aus. Bis der Patient das merkt, ist es allerdings meistens schon zu spät, weil man hohen Blutdruck zunächst nicht spürt.“
Zudem wirkten die gestörten Stoffwechselprozesse beschleunigend auf das metabolische Syndrom, bei dem sich massives Übergewicht, erhöhte Blutzucker- und Fettstoffwechselwerte sowie Bluthochdruck bündeln. Das metabolische Syndrom gilt als eine der Hauptursachen der koronaren Herzkrankheit und lebensbedrohlicher Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Haben Sie eine Schlafstörung?
Von einer Schlafstörung sprechen Mediziner, wenn ein Mensch über einen Zeitraum von einem Monat oder länger mindestens dreimal pro Woche Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen hat. Häufig stecken psychische, neurologische oder andere körperliche Erkrankungen hinter einer Schlafstörung. Ein gesunder Schlaf dauert aus Sicht von Schlafmedizinern zwischen sechs und acht Stunden, wobei dies individuell und auch in den Altersgruppen unterschiedlich sein könne.
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Zu einer der häufigsten Schlafstörungen zählt die Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs immer wieder zu Atemaussetzern kommt. Rund acht bis zehn Prozent der Männer und zwei bis fünf Prozent der Frauen in Deutschland sind nach Experten-Angaben von Schlafapnoe betroffen. Patienten mit der Schlafapnoe wachen nachts bis zu 300-mal bedingt durch Atemaussetzer auf.
Schlafen Sie ausreichend?
Das Schlafbedürfnis ist altersabhängig unterschiedlich, Experten haben aber folgende Grundbedürfnisse festgestellt:
- Für Erwachsene gilt ein Richtwert zwischen sechs und neun Stunden Schlaf.
- Senioren können manchmal dauerhaft auch mit weniger als sechs Stunden Schlaf auskommen.
- Schulkinder benötigen in der Regel neun bis elf, und Säuglinge sogar 14 bis 17 Stunden Schlaf.
Tipps für einen guten Schlaf
Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt für die Schlafhygiene Folgendes:
- Eine Abend- und Schlafroutine: Gehen Sie abends etwa immer zur gleichen Zeit ins Bett. Einschlaf- und Aufstehzeit sollten jeweils nicht um mehr als 30 Minuten variieren.
- Das Schlafzimmer sollte kühl, ruhig und abgedunkelt sein – ideal sind 18 Grad. Frische Luft sorgt ebenfalls für besseren Schlaf.
- Regelmäßige Schlafrituale wie Atemübungen, das Anhören ruhiger Musik oder Meditation helfen dabei, zur Ruhe zu kommen und besser einzuschlafen.
- Meiden Sie am späten Abend die Nutzung elektronischer Geräte wie Computer, Smartphone oder Tablet.
- Regelmäßiger Sport verbessert den Schlaf – allerdings nicht spät abends. Verlegen Sie Ihre körperliche Aktivität auf die Zeit vor 18 Uhr.