Familien mit ausländischer Betreuungskraft: Studienteilnehmer gesucht 

Familien mit ausländischer Betreuungskraft: Studienteilnehmer gesucht 

In rund einer halben Million deutscher Haushalte ist das Zusammenleben mit meist aus Osteuropa stammenden Betreuungskräften Alltag. Trotzdem gibt es kaum wissenschaftliche Erkenntnisse über die Auswirkungen, wenn eine fremde Person mit in den Haushalt einzieht.
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Das wollen Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg und des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) Essen jetzt ändern und suchen deshalb acht Familien, die sie über einen Zeitraum von einem Jahr wissenschaftlich begleiten können.

Die sogenannten Live-in-Hilfen werden häufig von Familien geholt, die einen von Demenz betroffenen Angehörigen betreuen. Das Augenmerk wollen die Forschenden auf die Interaktionen zwischen demenzerkrankter Person, Angehörigen und Betreuungskraft legen, indem sie diese beobachten und ethisch analysieren.  

Versorgungsbedürfnisse werden von Pflegeversicherung nicht abgedeckt 

„Schon in einer vorangegangenen Studie haben wir festgestellt, dass der Leistungsumfang der Pflegeversicherung oft nicht die tatsächlichen Versorgungsbedürfnisse deckt und Angehörige deshalb die Beschäftigung einer Live-in-Hilfe als einzige Option sehen“, erklärt Milena von Kutzleben vom Department Versorgungsforschung an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg.  

Das Verhältnis von Angehörigen, Demenzerkrankten und Live-in-Hilfen untereinander sei geprägt von einer starken Abhängigkeit aller Beteiligten. Häufig herrsche Unklarheit zum Beispiel darüber, welche Tätigkeiten die Live-in-Hilfe übernehmen dürfe. Hinzu komme, dass die Betreuungskraft in der Regel alle zwei bis drei Monate wechsele. Das Voranschreiten der Demenzerkrankung verändere zudem ständig die Bedingungen in der Versorgungskonstellation, erklärte von Kutzleben die besondere Situation, die Gegenstand der Studie sein werde, weiter.  

Interessierte Familien können sich per E-Mail an milena.von.kutzleben@uol.dewenden. Ein absolut vertraulicher Umgang mit den persönlichen Daten wird den Teilnehmenden zugesichert. 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das insgesamt dreijährige Projekt „Osteuropäische Live-in Hilfen in häuslichen Versorgungstriaden bei Demenz“ mit rund 850.000 Euro.