Personaleinsatz in Pflegeeinrichtungen: Verein will mehr Transparenz für Angehörige

Personaleinsatz in Pflegeeinrichtungen: Verein will mehr Transparenz für Angehörige

Die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA-Pflegeschutzbund) will die Rechte von Angehörigen und pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern in Altenheimen stärken. Deshalb hat sich der Verein dafür ausgesprochen, Betreiberinnen und Betreiber stationärer Pflegeeinrichtungen gesetzlich zu verpflichten, tatsächliche und vereinbarte Personalzahlen gegenüberzustellen sowie digital und analog zu veröffentlichen.
Personaleinsatz in Pflegeeinrichtungen: Verein will mehr Transparenz für Angehörige
GettyImages/Ridofranz

Auf der Jahresversammlung hätten die BIVA-Mitglieder einstimmig den Vorstand beauftragt, sich für diese Forderung verstärkt einzusetzen. Das teilte der Pflegeschutzbund am Mittwoch mit.

Fehlendes Personal gelte als der wichtigste Grund für unzureichende Pflege in stationären Einrichtungen.

BIVA-Vorsitzender Manfred Stegger erläuterte:

„Für zukünftige und aktuelle Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige sind die Personalzahlen von zentraler Bedeutung bei der Beurteilung und Auswahl einer Einrichtung.“

Aussagekräftige Qualitätskriterien fehlen bisher

Bis heute fehlten allerdings aussagekräftige Qualitätskriterien für die Auswahl einer Pflegeeinrichtung. Mit der Veröffentlichung der genannten Zahlen hätten Menschen, die eine Pflegeeinrichtung suchen, endlich ein Kriterium, das Vergleiche zwischen Einrichtungen ermögliche.

Die Soll-Personalzahl werde regelmäßig zwischen der Einrichtung, den Kassen und Sozialhilfeträgern festgelegt.

Die Lohnkosten müssten die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Eigenanteil mitfinanzieren – auch dann, wenn die festgelegte Zahl an Personal nicht habe eingestellt werden können.

Dazu Stegger:

„Bewohnerinnen und Bewohner sind Verbraucher, und haben auch deshalb ein Recht darauf, zu erfahren, wofür sie die monatlichen Zahlungen leisten.“