Hitze und COVID-19: So schützen Sie sich und andere
Damit überschneiden sich die Risikogruppen der Hitzewelle und der Corona-Pandemie. Betroffene Personen sind entsprechend anfälliger für die Auswirkungen von Hitze und COVID-19-Komplikationen.
Das Helmholtz Zentrum München, das Universitätsklinikum Heidelberg und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) haben jetzt allgemeine Hinweise für diese derzeit besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen zusammengestellt.
Dazu zählen u. a.:
- Körper kühlen
Duschen oder baden Sie kühl bis lauwarm. Alternativ können Sie z. B. kühle Packungen oder Wickel, feuchte Handtücher oder Schwämme, Fußbäder oder Kühlwesten zur Kühlung nutzen. - Trinken und Essen bei Hitze
Trinken Sie regelmäßig Wasser, doch meiden Sie Alkohol und begrenzen Sie den Konsum von koffeinhaltigen Getränken.
Essen Sie häufiger kleinere Portionen vorwiegend leichter Kost (wie frisches Gemüse, Salate und Obst). - Räume kühl halten
Hängen Sie nasse Handtücher auf, um die Raumluft herunterzukühlen.
Nutzen Sie die Nacht zur Abkühlung Ihrer Wohnung. Öffnen Sie nachts und frühmorgens alle Fenster und Fensterläden (wenn dies gefahrlos möglich ist). Lüften ist gleichzeitig eine Maßnahme, um das Infektionsrisiko mit COVID-19 in den Räumen zu senken. - Einsatz von Ventilatoren
Ventilatoren können bei gleichzeitiger Hautbefeuchtung mit feuchten Tüchern oder Sprühflaschen bei Temperaturen unter 38° C Linderung verschaffen; bei höheren Temperaturen und gleichzeitiger hoher Luftfeuchtigkeit ist der Effekt geringer.
Am besten platzieren Sie den Ventilator in einiger Entfernung und richten ihn nicht direkt auf Personen.
Da der Gebrauch von Ventilatoren durch Verwirbelung der Innenraumluft das COVID-19-Infektionsrisiko möglicherweise erhöhen kann, sollten diese vor Eintreffen haushaltsfremder Personen (Besuch, Ärztin/Arzt oder Pflegefachperson) ausgeschaltet werden.
Wie unterscheide ich Hitzestress von einer möglichen COVID-19-Erkrankung?
Beides, Hitzestress und eine COVID-19-Erkrankung, können eine erhöhte Körpertemperatur zur Folge haben. Achten Sie darauf, Hyperthermie nicht mit Fieber zu verwechseln. Ruhen Sie sich – oder eine betroffene Person – im Zweifelsfall mindestens 30 Minuten lang in einer kühlen Umgebung aus und trinken Sie Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Vermeiden Sie zuckerhaltige, alkoholische und koffeinhaltige Getränke. Wenn die Körpertemperatur hoch bleibt, handelt es sich wahrscheinlich um Fieber, und Sie sollten ärztliches Fachpersonal konsultieren. Wenn die Körpertemperatur sinkt, Sie sich nach einer Ruhepause in kühler Umgebung besser fühlen, und die Körpertemperatur nach der Ruhepause nicht wieder steigt, liegt wahrscheinlich Hitzestress vor.
Hitze und Medikamente
Medikamente können durch hohe Temperaturen ihre Wirksamkeit verlieren. Es wird daher empfohlen, Ihre Medikamente bei maximal 25° C zu lagern.
Anzeichen von Unwohlsein
Bitten Sie um Hilfe, wenn sie plötzlich Beschwerden wie Schwindel, Schwäche, Angst, Durst, oder Kopfschmerz bekommen. Gehen Sie so schnell wie möglich ins Kühle, kühlen Sie Arme und Füße (z. B. Wadenwickel) und messen Sie Ihre Körpertemperatur (möglichst rektal). Trinken Sie etwas Wasser, Fruchtsaft oder klare Brühe, um Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Kontaktieren Sie einen Arzt, wenn die Symptome anhalten.
Wenn Sie schmerzhafte Muskelkrämpfe haben, ruhen Sie sich so schnell wie möglich an einem kühlen Ort aus und trinken Sie ein elektrolythaltiges Getränk. Suchen Sie Hilfe, wenn die Hitzekrämpfe länger als eine Stunde anhalten.
Rufen Sie sofort einen Arzt oder einen Krankenwagen (wählen Sie 112), wenn jemand heiße, trockene Haut hat, Krämpfe aufweist und Bewusstseinsveränderungen (Delirium) zeigt oder bewusstlos ist.