Frage an Ihren Apotheker: Medikamentenengpass

Frage an Ihren Apotheker: Medikamentenengpass

Blutdruckmittel, Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen und sogar das Schmerzmittel Ibuprofen: Lieferengpässe bei Arzneimitteln haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sich insbesondere im letzten Jahr drastisch verschärft. Dennoch gibt es oft Möglichkeiten, wie Apothekerinnen und Apotheker ihren Patientinnen und Patienten helfen können, wenn ihr Präparat nicht verfügbar ist. 
Medikamentenengpass
GettyImages/alvarez

Frage an Ihren Apotheker

“In letzter Zeit kommt es öfter vor, dass ich das von der Ärztin oder dem Arzt verschriebene Medikament in der
Apotheke aufgrund von Lieferproblemen nicht erhalte. Das verunsichert mich, vor allem wenn das bestellte Präparat dann von einem anderen Hersteller ist und anders aussieht als das gewohnte. Wie verhalte ich mich in diesem Fall richtig?”

Blutdruckmittel, Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen und sogar das Schmerzmittel Ibuprofen: Lieferengpässe bei Arzneimitteln haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sich insbesondere im letzten Jahr drastisch verschärft. Dennoch gibt es oft Möglichkeiten, wie Apothekerinnen und Apotheker ihren Patientinnen und Patienten helfen können, wenn ihr Präparat nicht verfügbar ist.

Gleicher Wirkstoff, anderer Hersteller
Wenn das Medikament des Herstellers, mit dem die Krankenkasse einen Rabattvertrag abgeschlossen hat, nicht verfügbar ist, kann die Apothekerin oder der Apotheker oft ein Alternativpräparat ermitteln – mit der möglichen Folge, dass dies anders aussieht als das gewohnte, aber genauso wirkt.

Gleicher Hersteller, gleicher Wirkstoff, andere Dosierung
Eine weitere Möglichkeit nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt ist das Ausweichen auf eine geringere oder höhere Dosierung – beispielsweise Tabletten mit 10 Milligramm Wirkstoff statt 20 Milligramm, von denen die Patientin oder der Patient dann die doppelte Menge einnehmen muss. Auch ein höher dosiertes Präparat, das entsprechend aufgeteilt wird, ist denkbar.

 

 

Anderer Wirkstoff, Rücksprache mit behandelnder Ärztin oder behandelndem Arzt
Ist der gewünschte Wirkstoff weder im verschriebenen noch in einem alternativen Medikament eines anderen Herstellers verfügbar, wird sich Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker mit der Ärztin oder dem Arzt abstimmen, um die ärztliche Therapie mit einem alternativen Wirkstoff sicherzustellen. Dann muss allerdings ein neues Rezept von der Ärztin oder dem Arzt ausgestellt werden.

Frühzeitig Rezept ausstellen lassen
Bei einer Dauerbehandlung wird empfohlen, sich frühzeitig um das entsprechende Rezept und Medikament zu kümmern, um im Bedarfsfall noch einen kleinen Vorrat davon zu Hause zu haben. Falls Sie jedoch keine Tabletten mehr haben und gleichzeitig Lieferengpässe bestehen sollten, findet die Apotheke vor Ort eine individuelle Alternativlösung und berät Sie bei der Medikamenteneinnahme. Trotz der stetig zugenommenen Anzahl an nicht verfügbaren Arzneimitteln und daraus resultierenden teilweise drastisch zugespitzten Engpasssituationen stellen die Apothekerinnen und Apotheker die Versorgung mit Arzneimitteln sicher.