Barmer-Pflegereport: Weniger Pflegebedürftige zu Pandemie-Beginn ins Heim

Barmer-Pflegereport: Weniger Pflegebedürftige zu Pandemie-Beginn ins Heim

Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 sind etwa ein Drittel weniger Pflegebedürftige vollstationär versorgt worden, als in den Jahren zuvor. Das geht aus dem aktuellen Barmer-Pflegereport hervor, den die Krankenkasse am Dienstag veröffentlicht hat.
Ein Mann mit Rollator im Krankenhaus
GettyImages/Maskot

Die Anzahl der Menschen, die von der häuslichen Pflege in die stationäre Pflege wechselten, sank demnach von jeweils über 25.000 im April der Jahre 2018 und 2019 auf rund 17.000 im Mai 2020.

Autor des Pflegereports Heinz Rothgang vom Socium – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen erklärte:

„Zu Beginn der Pandemie sind auch deswegen weniger Menschen ins Pflegeheim gekommen, weil die Angehörigen Angst um deren Gesundheit hatten. Durch die Impfungen und das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln konnte das Corona-bedingte Sterberisiko aber deutlich gesenkt werden. Die Pflegeheime müssen aber für weitere Corona-Wellen gewappnet sein.“

Barmer-Pflegereport: Heimbewohner waren Hauptbetroffene

Pflegebedürftige in Heimen seien stark von den jeweiligen Corona-Wellen betroffen gewesen. Zu Beginn der Pandemie seien 50 – 60 % der mit oder an COVID-19 Verstorbenen stationär gepflegte Patienten gewesen.

Barmer-Vorsitzender Christoph Straub hält die strikte Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln weiterhin für erforderlich:

„Pflegeheime sind nach wie vor Corona-Hotspots. Hier finden sich besonders vulnerable Gruppen. Wir brauchen auch weiterhin ein Corona-Konzept mit Augenmaß vor allem für besonders Schutzbedürftige.“

Interessierte finden den vollständigen Pflegereport auf der Barmer-Website.