Forschungsprojekt widmet sich Robotern für die häusliche Pflege

Forschungsprojekt widmet sich Robotern für die häusliche Pflege

In einem gerade gestarteten Forschungsprojekt entwickelt die Technische Universität Ilmenau einen innovativen mobilen Assistenzroboter, der eine enge Vernetzung von Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegepersonal ermöglichen soll. Elementarer Bestandteil dabei: ein videobasiertes Angehörigennetzwerk.
@TU Ilmenau/SIBIS Institut

Das Verbundprojekt MORPHIA – steht für “Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk” – wurde im Rahmen eines Bundeswettbewerbs zum Förderschwerpunkt “Robotische Systeme für die Pflege” als eines der Siegerprojekte ausgewählt.

Das Projekt kostet insgesamt 2,28 Mio. Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt mit 1,64 Mio. Euro für die nächsten 3 Jahre.

Die TU Ilmenau koordiniert den Forschungsverbund, dem insgesamt 8 Partner aus Wissenschaft, Technologiefirmen und Pflege angehören.

So funktioniert MORPHIA

Über die MORPHIA-Pflegeplattform, die sich aus dem Roboterassistent und einem Kommunikationsnetzwerk zusammensetzt, sollen die Aufgaben im Pflegenetzwerk künftig leichter abgestimmt und verteilt werden.

Dazu entwickeln die Forscher eine einfach zu handhabende mobile Videopräsenz, die sowohl von Pflegebedürftigen als auch von Angehörigen via Smartphone oder Tablet von jedem beliebigen Ort aus aufgebaut werden kann.

Defizite bisheriger Robotertelepräsenzsysteme sollen der Vergangenheit angehören. Beispielsweise hatten bislang Pflegebedürftige oft Probleme, solche Assistenzsysteme zu bedienen, oder die Fernsteuerung und Navigation waren sehr zeitaufwändig.

MORPHIA – so die Erwartung der Wissenschaft – werde sich deutlich von bisherigen Lösungsansätzen unterscheiden und eine kostengünstige sowie robuste Roboterhardware in Aussicht stellen, die eine interaktionsfähige und praxistaugliche Unterstützung der Pflegearbeit im häuslichen Umfeld ermögliche.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Deutsche Ethikrat in einer Stellungnahme bekanntgegeben, dass er ein großes Nutzenpotenzial für Robotik in der Pflege sieht. Diese Technologie könne einen wertvollen Beitrag dazu leisten, sowohl die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen zu erhöhen als auch die Arbeitsqualität in der Pflege zu verbessern. Voraussetzung sei allerdings, dass die Robotik verantwortungsvoll eingesetzt werde.