Equal Care Day: Pflegende Angehörige besser absichern

Equal Care Day: Pflegende Angehörige besser absichern

Die Aufgaben rund um Haushalt, Kinder, Pflege sind in unserer Gesellschaft nach wie vor sehr ungleich verteilt: 80 % dieser Fürsorgearbeit wird von Frauen geleistet. Gleichzeitig mangelt es an Wertschätzung für die Care-Arbeit. Der Equal Care Day am 1. März will auf diese Missstände aufmerksam machen.
Angehörige & Pflegeperson
Getty Images/Drazen_

Anlässlich des Aktionstags hat auch die Diakonie dafür plädiert, pflegende Angehörige im Alter besser abzusichern.

“Care-Arbeit darf nicht zu Altersarmut führen.”

Das sagte der Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Maria Loheide.

Pflegezeiten stärker bei Rentenansprüchen berücksichtigen

Um sich um pflegebedürftige Menschen zu kümmern, würden viele Frauen ihren Job reduzieren oder sogar zeitweise ganz aufgeben.

Dabei verzichteten sie nicht nur auf Einkommen, sondern auch auf einen Teil ihrer künftigen Rente, verdeutlichte Loheide. Damit gefährdeten sie ihre eigene soziale Absicherung.

Die Diakonie plädiert deshalb dafür, Pflegezeiten stärker für die Rentenansprüche zu berücksichtigen – auch dann, wenn Menschen ihre Arbeitszeit nur wenig reduzieren.

Außerdem müsse die berufliche Freistellung zur Pflege Angehöriger „unbedingt“ erleichtert werden, etwa über Lohnersatzleistungen für bis zu 3 Jahre – ähnlich dem Elterngeld.

Pflegezeit für Angehörige über Lohnersatzleistungen regeln

Das könne die ohnehin schwierige Situation pflegender Angehöriger grundlegend verbessern und sie wirksam vor Altersarmut schützen, ist Loheide überzeugt.

“Es ist ein Armutszeugnis für unser Land, wenn wir diese Menschen im Regen stehen lassen.”

Während der Equal Pay Day, der an die Lohnungleichheit von Frauen und Männern erinnert, bereits seit 2007 besteht, ist der Equal Care Day noch relativ neu. Erst seit 2016 erinnert er in Schaltjahren am 29. Februar und in allen anderen Jahren am 1. März an eine faire und gleichwertige Verteilung von Sorgearbeit.