Equal Care Day: Pflegende Angehörige besser absichern
Anlässlich des Aktionstags hat auch die Diakonie dafür plädiert, pflegende Angehörige im Alter besser abzusichern.
“Care-Arbeit darf nicht zu Altersarmut führen.”
Das sagte der Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Maria Loheide.
Pflegezeiten stärker bei Rentenansprüchen berücksichtigen
Um sich um pflegebedürftige Menschen zu kümmern, würden viele Frauen ihren Job reduzieren oder sogar zeitweise ganz aufgeben.
Dabei verzichteten sie nicht nur auf Einkommen, sondern auch auf einen Teil ihrer künftigen Rente, verdeutlichte Loheide. Damit gefährdeten sie ihre eigene soziale Absicherung.
Die Diakonie plädiert deshalb dafür, Pflegezeiten stärker für die Rentenansprüche zu berücksichtigen – auch dann, wenn Menschen ihre Arbeitszeit nur wenig reduzieren.
Pflegende Angehörige haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen kostenfreien Schulungskurs. Die Kosten für den zertifizierten Online-Pflegekurs von “Angehörige pflegen” werden von jeder Pflegekasse komplett übernommen.
Außerdem müsse die berufliche Freistellung zur Pflege Angehöriger „unbedingt“ erleichtert werden, etwa über Lohnersatzleistungen für bis zu 3 Jahre – ähnlich dem Elterngeld.
Pflegezeit für Angehörige über Lohnersatzleistungen regeln
Das könne die ohnehin schwierige Situation pflegender Angehöriger grundlegend verbessern und sie wirksam vor Altersarmut schützen, ist Loheide überzeugt.
“Es ist ein Armutszeugnis für unser Land, wenn wir diese Menschen im Regen stehen lassen.”
Während der Equal Pay Day, der an die Lohnungleichheit von Frauen und Männern erinnert, bereits seit 2007 besteht, ist der Equal Care Day noch relativ neu. Erst seit 2016 erinnert er in Schaltjahren am 29. Februar und in allen anderen Jahren am 1. März an eine faire und gleichwertige Verteilung von Sorgearbeit.