Corona: Tipps zur Entlastung für pflegende Angehörige
Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
Vor allem berufstätige Angehörigen stünden häufig vor dem Problem, die Pflege und den Beruf miteinander zu vereinbaren. Die ZQP-Pflegeexpertin Daniela Sulmann rät den Betroffenen, mit ihrem Arbeitgeber darüber zu sprechen, wie die häusliche Pflege ermöglicht werden könne – z. B. mithilfe von Homeoffice, Überstundenabbau, flexiblen Arbeitszeiten oder Freistellung. „Es gibt auch gesetzliche Ansprüche, etwa auf kurzzeitige Freistellung für 10 Arbeitstage, um die Pflege sicherzustellen. Dazu können die Pflegekasse, die private Pflegeversicherung oder das Pflegetelefon des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beraten“, sagt die Fachfrau.
Pflegende Angehörige haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen kostenfreien Schulungskurs. Die Kosten für den zertifizierten Online-Pflegekurs von “Angehörige pflegen” werden von jeder Pflegekasse komplett übernommen.
Hilfen annehmen und für Entlastung sorgen
Generell sollten pflegende Angehörige darauf achten, sich zu entlasten und dazu etwa Lieferdienste in Anspruch nehmen oder Nachbarn bitten, bei Einkäufen zu unterstützen. Zudem könnten Arzneimittelverordnungen und Medikamente postalisch zugestellt werden. Auch könnte mit der Hausärztin oder dem Hausarzt besprochen werden, ob Medikamente über einen längeren Zeitraum verschrieben werden könnten.
Auf Hygiene achten und Abstand halten
Das ZQP rät darüber hinaus, die zurzeit allgemeinen Regeln genau zu beachten. Dazu gehörten bspw. eine penible Händehygiene (mit Seife und für mind. 20 s) sowie die Einhaltung der Nies- und Hustenetikette und des Abstands zu anderen Personen von mindestens 1,5 m. Diesen sollten Angehörige auch im Umgang mit ihren Pflegebedürftigen beachten. Auch wenn es schwer falle, sollte auf Umarmungen oder Küsse verzichtet werden. Bei der Körperpflege sei es sinnvoll, zum Schutz der pflegebedürftigen Person eine Mund-Nasen-Bedeckung oder einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz anzulegen.
„Wenn pflegende Angehörige Symptome einer Atemwegserkrankung oder Fieber bei sich selbst wahrnehmen, sollten sie sofort das weitere Vorgehen mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin telefonisch besprechen“, so Sulmann. Für den Fall, dass man selbst ausfalle, sei es wichtig, einen Plan zu haben.
Die aktuelle Corona-Pandemie kann zu Ängsten und seelischen Belastungen führen. Lesen Sie, wie Sie die Zeit der Isolation und der eingeschränkten Kontakte möglichst gut bewältigen können.