Corona: Mehr Schutz für Menschen mit Behinderungen gefordert
Viele Erkrankungen nicht in Impfverordnung berücksichtigt
„Aller Augen ruhen derzeit auf dem Impfstoff, der zur Verfügung steht und der Reihenfolge, in der er verabreicht wird“, sagte Dusel vor wenigen Tagen in Berlin. Dafür gebe es gute Gründe.
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Aber es gebe eine ganze Reihe von Erkrankungen, die in der Impfverordnung nicht erwähnt würden. Er begrüßt daher die neuen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), die Einzelfallentscheidungen ermöglichen, sodass Personen, die bislang nicht explizit erfasst sind, in eine Priorisierungskategorie eingeordnet werden können (siehe Kasten).
Das empfiehlt die STIKO
Die STIKO-Impfempfehlung vom 13. Januar sieht vor: „Bei der Priorisierung innerhalb der COVID-19-Impfempfehlung der STIKO können nicht alle Krankheitsbilder oder Impfindikationen berücksichtigt werden. Deshalb sind Einzelfallentscheidungen möglich. Es obliegt den für die Impfung Verantwortlichen, Personen, die nicht explizit genannt sind, in die jeweilige Priorisierungskategorie einzuordnen. Dies betrifft z.B. Personen mit seltenen, schweren Vorerkrankungen, für die bisher zwar keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz bzgl. des Verlaufes einer COVID-19-Erkrankung vorliegt, für die aber ein erhöhtes Risiko angenommen werden kann.“ (Quelle: RKI, Fragen zur STIKO-Impfempfehlung, Frage: „Welche Neuerungen und Aktualisierungen gibt es in der aktuellen STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung?“)
Diese Möglichkeit der individuellen Einstufung müsse schnellstmöglich umgesetzt werden.
Er könne zudem nicht nachvollziehen, warum Menschen, die nicht prioritär geimpft würden, nicht wenigstens prioritär Zugang zu anderen Schutzmaßnahmen erhielten.
Versorgung mit Schutzmasken ausweiten
In Ergänzung zur Impfstrategie sollten daher nach Auffassung des Behindertenbeauftragten insbesondere verletzliche Gruppen in die Lage versetzt werden, sich bestmöglich zu schützen.
So müsse etwa die Versorgung mit FFP2-Masken deutlich ausgeweitet werden. Außerdem sollten Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko und deren Kontaktpersonen einen Anspruch auf Schnelltests haben.