AOK startet „Familiencoach Pflege“
Mit Informationen, interaktiven Übungen, mehr als 40 Videos und 14 Audiodateien könnten Nutzer lernen, wie sie besser mit den seelischen Herausforderungen umgehen, sagte AOK-Bundesvorstandsvorsitzende, Martin Litsch. Ein Schwerpunkt liege dabei auf besonders schwierigen Pflegesituationen bei Menschen mit Demenz oder in der Begleitung von Sterbenden.
Das Angebot wurde von einem Expertenteam unter Beteiligung von pflegenden Angehörigen entwickelt.
Der „Familiencoach Pflege“ vermittelt u. a., wie wichtig es für pflegende Angehörige ist, sich nicht zu isolieren. „Auch in schwierigen Zeiten sollten sie persönliche Kontakte zu Freunden, Bekannten und Nachbarn aufrechterhalten“, sagte die Leiterin der Abteilung für klinisch-psychologische Intervention an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Gabriele Wilz. Das Programm zeige Nutzern Methoden und Wege auf, gut für sich zu sorgen und vor allem Zeit für sich zu finden. Auch der Umgang mit Trauer, Wut, Ekel oder Angst seien Thema.
Pflegesituation ist starke Belastung für Angehörige
Die AOK verweist auf eine repräsentative Onlinebefragung, nach der 43 % der pflegenden Angehörigen mittelschwer belastet sind. Angehörige, die Menschen mit Demenz versorgen, zeigten eine hohe Belastung. Das beträfe knapp 37 % der Befragten. Besonders belastet seien Angehörige, die Menschen mit „herausforderndem Verhalten“ betreuten. Hiervon seien fast 41 % betroffen.