Welt-Alzheimertag: An Demenz Erkrankte nicht vergessen

Welt-Alzheimertag: An Demenz Erkrankte nicht vergessen

In dieser Woche, am 21. September, war Welt-Alzheimertag. In diesem Jahr stand der Tag in Deutschland unter dem Motto „Demenz – wir müssen reden!“. Denn noch immer ist die Krankheit nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ein Tabu.
Demenz
Getty Images/Westend61

Vor allem in Zeiten der COVID-19-Pandemie dürften an Demenz Erkrankte nicht vergessen werden, forderten Ärzteschaft und Interessensverbände anlässlich des Aktionstags.

Immer noch gebe es viele Menschen, die nicht wüssten, wie sie mit an Demenz Erkrankten umgehen sollten. Darum gelte es, zu sensibilisieren. Darüber hinaus müssten die Bedingungen für pflegende Angehörige verbessert und mehr geforscht werden.

Der Welt-Alzheimertag

Der Welt-Alzheimertag wurde 1994 von Alzheimer’s Disease International (ADI) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. ADI, die internationale Vereinigung von Alzheimer-Gesellschaften in 95 Ländern, koordiniert die Aktivitäten weltweit. Von der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzformen sind Menschen unabhängig von Nationalität, Hautfarbe und Kultur betroffen. Überall geht es darum, eine breite Öffentlichkeit auf die Situation der insgesamt mehr als 50 Mio. Demenzkranken und ihrer Familien aufmerksam zu machen.

Um das spürbar voranzutreiben, hat die Bundesregierung den Startschuss für ihre im Juli beschlossene Nationale Demenzstrategie gegeben. Das Papier enthält 27 Ziele und 162 konkrete Maßnahmen, die bis zum Jahr 2026 in die Tat umgesetzt werden sollen. Am 23. September 2020 soll die Strategie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

COVID-19 hat Alzheimerforschung massiv beeinträchtigt

Andere Maßnahmen konnten wegen der Corona-Pandemie allerdings nicht weiterverfolgt werden. So verdeutlichte die Vorsitzende der Hirnliga – der Vereinigung der deutschen Alzheimer-Forscherinnen und -forscher –, Isabella Heuser: „Die Corona-Pandemie mit ihren vielfältigen Auswirkungen hat (…) massiv die Alzheimerforschung beeinträchtigt.“ So hätten u. a. klinische Untersuchungen von Studienpatientinnen und -patienten pausieren müssen, Forschungsprojekte nicht begonnen werden können und der Ambulanzbetrieb massiv heruntergefahren werden müssen.

Bis 2050 ca. 2,8 Mio. Menschen mit Demenz

Jährlich erkranken etwa 300.000 Menschen in Deutschland neu an Demenz, zumeist Alzheimer. Aktuell gibt es 1,6 Mio. Betroffene. Bis 2050 rechnen Expertinnen und Experten mit einem Anstieg auf bis zu 2,8 Mio. Menschen.

Zum Krankheitsbild gehören u. a. Gedächtnis-, Orientierungs- und Sprachstörungen sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Nur in seltenen Fällen sind die Betroffenen jünger als 60 Jahre.

Rund um den Welt-Alzheimertag und die Woche der Demenz vom 21. bis 27. September finden deutschlandweit viele größtenteils virtuelle Aktionen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich zu informieren und ins Gespräch zu kommen.