Frage an Ihren Apotheker: Bei Erkrankungen wie z. B. einer leichten Erkältung greife ich meistens auf Medikamente zurück, die ich noch zu Hause vorrätig habe. Doch welche Medikamente eigentlich in eine gut bestückte Hausapotheke hineingehören und warum, wo diese platziert und wie oft sie kontrolliert werden sollte, weiß ich nicht so recht. Worauf muss ich hierbei achten?Weiterlesen
FFrage an Ihren Apotheker: Aufgrund einer chronischen Erkrankung nehme ich bereits mehrere rezeptpflichtige Medikamente über einen längeren Zeitraum ein. Dabei habe ich mich schon oft gefragt, ob ich die Einnahme nicht einfach selbst beenden kann, insbesondere wenn ich mich wieder gut fühle. Worauf muss ich dabei achten? Könnte das abrupte Absetzen von Medikamenten gesundheitliche Folgen haben?
Frage an Ihren Apotheker: Ob ein von einer Ärztin oder einem Arzt verschriebenes oder ein in der Apotheke selbst gekauftes Medikament: Oftmals frage ich mich, wie lange Medikamente nach Anbruch noch haltbar sind. Worauf muss ich hier achten? Wo sehe ich, wie lange das Medikament noch verwendet werden darf?
Arzneimittel sind hochempfindliche Produkte. Falsche Lagerung und eine unsachgemäße Entnahme können ihre Qualität negativ beeinträchtigen. Verfallene Arzneimittel verlieren zudem ihre Wirksamkeit. Im Gegensatz zu Lebensmitteln – da spricht man von einer „Mindesthaltbarkeit“ – haben Arzneimittel ein genaues Verwendbarkeitsdatum. Abgelaufene Medikamente sollen aus Gesundheitsgründen grundsätzlich nicht mehr eingenommen werden.
Wie lange halten sich Medikamente?
Dazu kann man keine pauschalen Aussagen machen. Deshalb schauen Sie immer genau auf die Arzneimittelpackung. Hier ist die Haltbarkeit aufgedruckt. Aber die Verwendbarkeit von Medikamenten nach Anbruch hängt meistens von ihrer Darreichungsform ab. Tabletten, Kapseln und Pillen halten sich meist auch nach Anbruch der Packung bis zum aufgedruckten Datum, während Salben, Cremes und Gele oft nur drei bis sechs Monate und Säfte sogar nur wenige Tage nach Anbruch haltbar sind.
Was ist bei bereits geöffneten Arzneimittelpackungen zu beachten?
Bei Arzneimitteln, die nach dem ersten Öffnen für Bakterien anfällig sind (z. B. Augentropfen), ist auf der Packungsbeilage angegeben, wie lange sie nach der ersten Anwendung noch weiter eingenommen werden dürfen. Um dies nachhalten zu können, ist es ratsam, das Öffnungsdatum auf der Verpackung zu notieren. Die Einzeldosis sollte sorgfältig und unter hygienischen Bedingungen entnommen werden. Bei flüssigen Arzneimitteln ist zudem darauf zu achten, dass Restbestände nach Anbruch möglichst nicht durch Kontakt mit den Händen oder mit Gegenständen verschmutzt werden. Schließen Sie das Behältnis anschließend wieder gut zu. Eventuell sind auch spezielle Hinweise für die Lagerung nach erstem Gebrauch des Medikaments auf der Verpackung und im Beipackzettel aufgeführt.
Woran lassen sich nicht mehr verwendbare Arzneimittel erkennen?
Bei folgenden Anzeichen sollten Sie Arzneimittel grundsätzlich nicht mehr einnehmen oder anwenden:
Verflüssigung oder Verfärbung von Gelen, Cremes, Salben und Zäpfchen
Verfärbungen oder Risse bei Tabletten
Aufgeblähte Verpackungen
Geruchsentwicklung
Ausflockungen einer Flüssigkeit oder Trübungen
Wichtige Hinweise zur Haltbarkeit und Verwendbarkeit von Arzneimitteln stehen auch im Beipackzettel des Arzneimittels. Wenn Sie ein neues Arzneimittel erhalten, lassen Sie sich am besten direkt in der Apotheke zur Haltbarkeit und zu den verschiedenen Möglichkeiten, angebrochene Packungen aufzubewahren, beraten. Sehr wichtig ist auch, zumindest zweimal im Jahr alle Medikamente in der Hausapotheke auf ihre Haltbarkeit zu überprüfen.
Haben Sie Fragen an Apotheker Thomas Preis? Gerne können Sie Ihre Frage an die Redaktion senden, wir leiten sie weiter. Mail: hidajete.gashi@bibliomed.de
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht jede Frage veröffentlicht wird. Wir bemühen uns dann alternativ um eine individuelle Beantwortung.
Über den Autor
Apotheker Thomas Preis ist Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein e. V. und leitet eine Apotheke in Köln.
https://www.angehoerige-pflegen.de/wp-content/uploads/2020/08/AP3-20_Medikamentenanburch.png6301500Nadine Millichhttps://angehoerige-pflegen.de/wp-content/uploads/2016/11/Logo_AP_neu-300x119.jpgNadine Millich2020-08-07 13:10:422020-08-07 13:21:04Haltbarkeit von Medikamenten nach Anbruch
10.02.2020 – Ein neuer Kurzratgeber desZentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt wichtige Basis-Informationen und praktische Tipps für Angehörige, wie sie pflegebedürftige Menschen im Umgang mit Medikamenten unterstützen können. Denn das richtige Handling mit Tabletten, Tropfen und Salben ist nicht immer leicht.
„Teilweise stehen Angehörige vor einem regelrechten ‚Pillen-Puzzle‘. Schwierig wird es auch dann, wenn die pflegebedürftige Person schlecht schlucken kann, die Medikamente nicht einnehmen möchte oder sie immer wieder vergisst“, weiß ZQP-Vorstandsvorsitzender Ralf Suhr. Die Folgen falsch angewendeter Arzneimittel könnten schwerwiegend sein, im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich.
Der Ratgeber „Einblick – Sicherheit bei der Medikation“ weist u.a. darauf hin, dass Personen, die bei der Medikation unterstützen, wissen sollten, wie ein Medikament wirken soll, welche Neben- und Wechselwirkungen auftreten können, wann und in welcher Dosis es angewendet werden soll.
Außerdem sollten Helfer die richtige Aufbewahrung im Blick behalten: Manche Medikamente müssen lichtgeschützt oder im Kühlschrank gelagert werden. Wenn mehrere Medikamente angewendet werden, kann ein ärztlich ausgestellter Medikationsplan helfen, den Überblick zu behalten. Gesetzlich Krankenversicherte haben Anspruch auf einen solchen Plan, wenn sie min. 3 Arzneimittel anwenden, die über den Blutkreislauf wirken.
Nadine Millich ist Redakteurin im Bibliomed-Verlag.
https://www.angehoerige-pflegen.de/wp-content/uploads/2020/02/Tipps-Medikamente_AP-News_20200210.png6301500Nadine Millichhttps://angehoerige-pflegen.de/wp-content/uploads/2016/11/Logo_AP_neu-300x119.jpgNadine Millich2020-02-10 09:17:292020-02-11 08:42:29Tipps für den Umgang mit Medikamenten
Je mehr Arzneimittel man nimmt, desto leichter ist es, den Überblick zu verlieren. Das kann gefährlich werden, besonders wenn man bestimmte Medikamente vergisst. Hilfreich ist hier ein Medikationsplan. Viele Patienten haben darauf einen gesetzlichen Anspruch. Weiterlesen
https://www.angehoerige-pflegen.de/wp-content/uploads/2019/09/Medikationsplan_Pillen_canva.jpg6301257Patricia Schallerhttps://angehoerige-pflegen.de/wp-content/uploads/2016/11/Logo_AP_neu-300x119.jpgPatricia Schaller2019-09-03 16:50:532019-09-13 12:40:40Medikationsplan: Alle Medikamente sicher im Blick
Sichern Sie sich jetzt unser 20-seitiges E-Book "Besuch durch den MDK: So sind Sie gut vorbereitet" und abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter.
Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen.
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen