Stiftung Patientenschutz: Tariftreuegesetzt sorgt für Kosten-Tsunami in der Altenpflege

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Stiftung Patientenschutz: Tariftreuegesetzt sorgt für Kosten-Tsunami in der Altenpflege

Seit diesem Donnerstag greift die Verpflichtung für Pflegeheime und ambulante Pflegedienste, ihre Mitarbeitenden in der Pflege nach Tarif zu bezahlen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängelt dabei allerdings die fehlende Gegenfinanzierung. Aufgrund des Tariftreuegesetzes komme jetzt ein „Kosten-Tsunami“ auf die Pflegebedürftigen zu.
Stiftung Patientenschutz: Tariftreuegesetzt sorgt für Kosten-Tsunami in der Altenpflege
GettyImages/ Morsa Images

Vorstand Eugen Brysch sagte dazu:

„Die mehr als 20-prozentige Lohnerhöhung in der Altenpflege schlägt mit der Inflation und den Energiepreisen auf alle Bestandteile des Eigenanteils durch.“

So sei es nicht die Gesellschaft, welche die Leistungen der Pflegenden honoriere, sondern seien es allein die Pflegebedürftigen.

Zudem übte Brysch Kritik an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der nichts gegen die aktuelle „Kostenexplosion“ unternehme.

„Mit Inflation und explodierenden Energiepreisen türmt sich eine große Welle auf. Das können die gestaffelten Zuschüsse zu den reinen Pflegekosten je nach Verweildauer nicht stoppen“, so Brysch weiter.

Für die 4 Mio. Betroffenen sei erschreckend, dass der Gesundheitsminister die Fakten ignoriere.

Die aktuelle Situation zeige, dass das geltende Modell der Unterstützung überholt sei. Bisher würden von der Bundesregierung festgelegte Zuschüsse in der Pflegeversicherung gezahlt. Bei stark steigenden Ausgaben liefen die Festbeträge der Kostenrealität jedoch immer hinterher.

Deshalb müsse die Pflegeversicherung zur Teilkasko-Versicherung werden, schlägt Brysch vor.

„So wissen Versicherte und Pflegebedürftige von Anfang an, welcher Eigenanteil zu leisten ist.”