Parkinson-Erkrankte besonders stark von Corona betroffen
Parkinson-Patienten habe viele Risikofaktoren für einen schweren Corona-Verlauf
Das hat eine Auswertung der Daten der ersten Welle der Corona-Pandemie durch ein Team der Klinik für Neurologie am St. Josef-Hospital der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gezeigt. Die Querschnittsstudie, die Anfang Mai publiziert wurde, stellt erstmals detaillierte landesweite Daten bereit.
Grund für die häufigeren schweren Krankheitsverläufe bei Parkinson-Erkrankten könnte nach RUB-Angaben sein, dass Patientinnen und Patienten mit dieser Diagnose häufig auch viele Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf aufweisen.
Das Forscherteam der RUB hat für die Studie Daten zu Parkinson-Behandlungen in 1.468 Krankenhäusern analysiert.
Einer der Autoren der Studie, Lars Tönges aus dem RUB-Klinikum St. Josef Hospital, sagte:
„Parkinson-Patienten sind durch die Gebrechlichkeit, die mit dem Alter und fortgeschrittenen Krankheitsstadien zunimmt, möglicherweise einem besonderen Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ausgesetzt.“
Die Lungenfunktion könne durch häufige Begleiterkrankungen und eine Parkinson-assoziierte Atemmuskelschwäche beeinträchtigt sein. Außerdem machten Schluckstörungen anfälliger für Lungenentzündungen.
Die Parkinson-Erkrankung
Die Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Sie führt zu einer Einschränkung von Beweglichkeit, Feinmotorik, Balance und Gangfunktionen. Auch Depressionen, Schlafstörungen oder Gedächtnisprobleme können mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen.
Parkinson betrifft v. a. Menschen in der zweiten Lebenshälfte und kommt verstärkt bei Männern vor. Viele von Parkinson Betroffene haben Begleiterkrankungen wie eine koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen – bedeutende Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19.