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Neuer Inkontinenz-Ratgeber als Hilfe für pflegende Angehörige

Neuer Inkontinenz-Ratgeber als Hilfe für pflegende Angehörige

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat einen Ratgeber für pflegende Angehörige mit Praxistipps rund um das Thema Inkontinenz veröffentlicht.
Inkontinenz
Getty Images/Peter Dazeley

Probleme mit der Inkontinenzversorgung seien ein typischer Grund dafür, dass häusliche Pflege nicht aufrechterhalten und der Umzug in ein Pflegeheim notwendig werde.

V. a. ältere pflegebedürftige Menschen seien von Inkontinenz betroffen. Neben gesundheitlichen Problemen und der seelischen Belastung für die Betroffenen selbst, bedeute dies auch einen höheren pflegerischen Aufwand für Angehörige.

ZQP Pflegeexpertin Daniela Sulmann sagte Anfang November:

„Viele Probleme könnten aber mit einem guten Wissensstand über Inkontinenz und den richtigen Maßnahmen vermieden werden.“

Der 24-seitige Ratgeber soll nach ZQP-Angaben insbesondere pflegenden Angehörigen helfen. Die Broschüre sei übersichtlich gestaltet und die Informationen seien einfach sowie verständlich erläutert.

Zu den Inhalten gehört Basiswissen über Inkontinenz, deren Ursachen, Folgeprobleme und Therapiemöglichkeiten.

Tipps für den Alltag mit Inkontinenz

Den Hauptteil bilden konkrete Tipps, die den Alltag mit Inkontinenz erleichtern und die Kontinenz fördern können, z. B. für die Ernährung, den Umgang mit Hilfs- und Pflegemitteln sowie Anregungen für Anpassungen in der Wohnung.

Bereits kleine Veränderungen wie Haltegriffe neben der Toilette oder barrierefreie Laufwege erleichterten den Weg zur Toilette und trügen zur Vermeidung von Stürzen bei.

Auch große Symbole, Bilder oder Schriftzüge auf den entsprechenden Türen würden Menschen mit Demenz helfen, das WC besser zu finden.

Ein farbiger Toilettensitz, der sich deutlich von der Umgebung abhebe, helfe zusätzlich. Auch sei Kleidung, die sich leicht und schnell ausziehen lasse, nützlich.

Angehörige erhielten zudem Hinweise, was bei der Hautreinigung und -pflege im Zusammenhang mit Inkontinenz zu beachten sei, um Hautprobleme zu vermeiden.

Schamgefühl ist ein wichtiger Punkt

Sulmann verdeutlichte:

„Inkontinenz kann gesundheitliche Probleme wie Hautschäden, Infektionen oder Stürze nach sich ziehen. Und nicht zuletzt kann sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Denn Inkontinenz wirkt sich stark auf den Alltag aus: Die Toilette muss immer rasch erreichbar sein und Hilfs- und Pflegemittel verfügbar. Für die Hautreinigung und -pflege sowie den Wäschewechsel ist in der Regel Unterstützung erforderlich.“

Fehlende Hilfe und Schamgefühl könnten zu sozialer Isolation und Vereinsamung führen.

Der Ratgeber biete daher auch Anregungen zum Umgang mit Schamgefühl. Ein zentraler Aspekt sei dabei, trotz unangenehmer Gefühle offen über die Inkontinenz zu sprechen. Das sei wichtig, damit die Situation verbessert werden könne.

Interessierte können den Ratgeber über die Webseite des ZQP kostenfrei bestellen oder als PDF-Datei herunterladen.