Nationale Demenzstrategie: Deutschland soll demenzfreundlich werden
Aktuell sind hierzulande 1,6 Mio. Menschen an Demenz erkrankt. Einer entsprechenden Mitteilung der Bundesregierung zufolge könnten 2050 etwa 2,8 Mio. Menschen von der Erkrankung betroffen sein. Hierauf soll das Land nun vorbereitet werden, sagten Bundesseniorenministerin Franziska Giffey (SPD), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) in einem gemeinsamen Statement. „Die Krankheit geht uns alle an. Darum haben wir in einem breiten Bündnis mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, den Ländern und Kommunen, den Verbänden des Gesundheitswesens und der Pflege, den Sozialversicherungsträgern, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft konkret erarbeitet, wie wir Deutschland demenzfreundlich machen.“
Die bundesweite Strategie umfasst 27 Ziele und rund 160 Maßnahmen, darunter z. B.:
- Begleitung und Beratung – Professionelle und ehrenamtliche Unterstützungs- sowie Beratungsangebote sollen ausgebaut werden, um Betroffenen besonders in der Phase nach der Diagnose zu helfen.
- Gesundheitsförderung für pflegende Angehörige – Der Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen ist v. a. für deren Angehörige belastend. Darum sollen Gesundheits- und Präventionsprogramme weiter etabliert und verbessert werden. Ebenso soll ein neues Förderprogramm geprüft werden.
- Vor-Ort-Netzwerke – Bundesweit sollen Netzwerke auf regionaler Ebene errichtet werden, z. B. durch die Förderung von „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“.
- Netzwerke zur pflegerischen Versorgung – Regionale Netzwerke zur besseren Vernetzung der an der pflegerischen Versorgung Beteiligten sollen ausgebaut und verstärkt sowie die dafür vorgesehenen Mittel aus der Pflegeversicherung deutlich erhöht werden.
- Netzwerke „Pflege und Beruf“ – Pflege und Beruf zu vereinbaren ist für pflegende Angehörige von Demenzkranken besonders herausfordernd. Daher sollen Unternehmen, Kommunen und pflegende Angehörige Strategien erarbeiten und Netzwerke aufbauen. Um dies zu unterstützen, will das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf Bundesebene eine „Regiestelle“ einrichten.
- Abgestimmte Abläufe in der Versorgung – In einem „Versorgungspfad“ sollen Ärzteschaft, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und weitere Beteiligte ihre Zusammenarbeit klarer beschreiben und das Schnittstellenmanagement verbessern.
Demenzpatientinnen und -patienten fällt es häufig schwer, die derzeitige Situation der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen zu verstehen. Erfahren Sie, wie Sie Betroffenen dabei helfen können.