Nachbarschaftshilfe soll in Niedersachsen künftig anerkannt und bezahlt werden

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Nachbarschaftshilfe soll in Niedersachsen künftig anerkannt und bezahlt werden

Pflegebedürftigen Menschen in Niedersachsen soll bald ein breiteres Hilfsangebot zur Unterstützung im Alltag zur Verfügung stehen. Wie die niedersächsische Landesregierung am Dienstag mitteilte, hat das Kabinett den Entwurf einer neuen Verordnung über „die Anerkennung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag für die Verbandsbeteiligung“ freigegeben.
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Gettyimages/Bojan89

Daraus geht hervor, dass gewerblich tätige Einzelpersonen und ehrenamtliche Nachbarschaftshelferinnen und -helfer ab 2022 als „unterstützende Personen“ anerkannt und bezahlt werden sollen.

Zusätzliche Unterstützung für pflegende Angehörige

Laut Sozialministerin Daniela Behrens brächte ein solches Angebot einige Vorteile mit sich:

„Im Alltag der häuslichen Pflege gibt es viel mehr zu tun als die reine Pflegeleistung selbst. Pflegebedürftige müssen betreut und beaufsichtigt, ihre Tage gestaltet werden.“

Pflegende Angehörige benötigten oft eine helfende Hand im Haushalt. Behrens sagte weiter:

„Hierfür braucht es vor allem Menschen mit Zeit und Empathie. Das können neben Anbieterinnen und Anbietern in der ambulanten Pflege auch Nachbarinnen oder Nachbarn, oder in Einzelunternehmung selbstständige Personen sein.“

Derzeit nicht genügend Angebote

Die Pflegekasse erstatte für haushaltsnahe Dienstleistungen den sog. Entlastungsbetrag von bis zu 125 € monatlich. Die Voraussetzung dafür sei, dass diese Leistungen von nach Landesrecht anerkannten Angeboten erbracht wurden.

Derzeit stünden nicht genügend Anbieterinnen und Anbieter für alle Pflegebedürftigen zur Verfügung.

Die Landesregierung rechne mit bis zu 5.000 zusätzlichen Anbieterinnen und Anbietern, wenn gewerblich tätige Einzelpersonen und ehrenamtliche Nachbarschaftshelferinnen und -helfer anerkannt würden.

Die Voraussetzungen für deren Anerkennung sollen angepasst werden, um dem niedrigschwelligen Charakter des Angebots gerecht zu werden und gleichzeitig die Qualität der Versorgung weiterhin zu sichern.