Mittel gegen Parkinson: Welche Therapieansätze gibt es?
Was kann ich tun, wenn mein Angehöriger an Parkinson erkrankt ist?
Wenn die Diagnose Parkinson vom Neurologen gestellt wurde, ist dies zunächst ein Schock. Denn Parkinson ist nicht heilbar. Die gute Nachricht aber lautet, dass Sie dennoch enorm viel tun können, um Ihrem Angehörigen das Leben mit der Krankheit zu erleichtern. Je früher Sie beginnen, umso wahrscheinlicher werden die verwendeten Mittel gegen Parkinson Wirkung zeigen können. Wird die Krankheit erst spät erkannt, ist in der Regel auch die Behandlung von Parkinson schwieriger, aber keineswegs aussichtslos.
Merke
Je früher Betroffene Mittel gegen Parkinson anwenden, umso besser können sie die Lebensqualität erhalten.
Welche Mittel gegen Parkinson gibt es?
Die klassische Parkinson-Therapie basiert meist auf mehreren Säulen. Immer richtet sich die Behandlung dabei nach den Symptomen, die Ihr Angehöriger hat. Nicht jeder Betroffene wird also exakt gleich therapiert. Der Arzt orientiert sich hier immer an den persönlichen Ausprägungen der Krankheit, die Ihr Angehöriger hat. Denkbar sind verschiedene Behandlungswege, die oft miteinander kombiniert werden.
Medikamente
Ursache der belastenden Symptome ist ein fortschreitender Mangel an Dopamin (ein Hormon). Die meisten Medikamente gegen Parkinson setzen daher dort an, das Dopamin besser an sein Ziel, die Nervenzellen im Gehirn, zu bringen. Aber auch weitere Medikamente gegen Parkinson sind denkbar, beispielsweise Dopaminagonisten, die die Wirkung von Dopamin nachahmen.
Physiotherapie
Bei Parkinson spielt die Physiotherapie eine große Rolle. Denn wenn die Krankheit fortschreitet, fallen nach und nach ganz routinierte Bewegungsabläufe immer schwerer. Hier kann ein guter Physiotherapeut gegensteuern und Ihrem Angehörigen möglichst viel Beweglichkeit erhalten. Außerdem kann er verspannte Muskeln durch Massagen lockern. Auch Ihr Angehöriger selbst darf hier aktiv werden und Sie können Ihn sehr gut unterstützen. Lassen Sie sich vom Physiotherapeuten geeignete Übungen für zu Hause zeigen und wenden Sie diese alltagstauglichen Mittel gegen Parkinson und seine Begleiterscheinungen gemeinsam an.
Logopädie
Ergänzend zur Physiotherapie lohnt sich gegebenenfalls auch die logopädische Unterstützung. Leidet Ihr Angehöriger vor allem unter Sprachschwierigkeiten, kann der Logopäde geeignete Übungen für die Mund-, Gesichts- und Kehlkopfmuskulatur zeigen. Viele dieser Übungen können Sie unterstützend gemeinsam mit Ihrem Angehörigen durchführen und zu Hause wiederholen.
Operation
Eines der letztmöglichen Mittel gegen Parkinson ist eine Operation. Hier soll vor allem das Zittern der Hände und anderer Gliedmaßen verbessert werden, indem kleine Elektroden direkt am Gehirn ansetzen und dieses stimulieren. Ein kleiner Schrittmacher in der Brust sendet regelmäßig Signale an die Elektroden und steuert so deren Arbeit. Da eine Operation am Gehirn immer auch riskant ist, wird sie meist nur durchgeführt, wenn andere Mittel gegen Parkinson erfolglos blieben.
Psychotherapie
Parkinson macht vielen Betroffenen Angst – insbesondere davor, komplett unselbstständig zu werden. Leicht kann hier eine Spirale aus Angst und Stress zu einer spürbaren Belastung werden. Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen über seine Ängste und ziehen Sie bei Bedarf psychologische Hilfe hinzu.
Ernährung
Die Symptome von Parkinson verlangen dem Körper viel ab. Er braucht sehr viel Energie, um mit den motorischen Einschränkungen zurechtzukommen. Ergänzend zu den bereits genannten Parkinson-Therapieansätzen spielt daher auch eine vitaminreiche Ernährung eine große Rolle. Hier sind Sie als pflegender Angehöriger verstärkt gefragt. Unterstützen Sie Ihren Angehörigen, indem Sie für eine ausgewogene Ernährung sorgen. Achten Sie dabei auch auf mögliche Schluckbeschwerden und helfen Sie beim Essen und Trinken, sofern Ihr Angehöriger hier Unterstützung braucht. Sollte es vermehrt zu Verschluckungen kommen, sprechen Sie mit Ihrem Facharzt.
Merke
Bei Parkinson können Angehörige bei Übungen und Ernährung tatkräftig unterstützen, um die Lebensqualität des Betroffenen positiv zu beeinflussen.