7 Fragen zur Gürtelrose
Was verursacht eine Gürtelrose?
Auslöser der Gürtelrose ist eine Infektion mit dem Varicella-zoster-Virus. Es gehört zu den Herpesviren und ist damit eng verwandt mit den Verursachern des Lippenherpes, den Herpes-simplex-Viren. Die Gürtelrose wird fachsprachlich auch als Herpes-zoster-Infektion bezeichnet. Das Varicella-zoster-Virus verursacht beim ersten Kontakt – zumeist im Kindesalter – die Windpocken. Das Problem dabei: Nachdem die Windpocken-Infektion abgeklungen ist, verbleiben die Varicella-Viren ein Leben lang in den Nervenzellen des Körpers, ohne Symptome auszulösen. Das Virus schläft. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, wacht das Virus auf. Virologen sprechen dann von einer Virus-Reaktivierung, die die Gürtelrose verursacht.
Ist Gürtelrose ansteckend?
Nur die Bläschen enthalten das Herpes-zoster-Virus und sind deshalb infektiös. Wer also bisher nie an Windpocken erkrankt ist oder gegen Windpocken geimpft wurde, sollte den Kontakt mit dem Bläscheninhalt vermeiden. Denn sonst besteht die Möglichkeit, Windpocken zu bekommen. Um einen Kontakt mit dem Bläscheninhalt zu vermeiden, sollte der Hautausschlag, wenn möglich, mit einem Pflaster abgedeckt werden. Da die Gürtelrose selbst nur durch das Wiedererwachen des Virus ausgelöst wird, kann man sich nicht anstecken.
Wer kann an einer Gürtelrose erkranken?
Voraussetzung für eine Gürtelrose ist immer, dass man vorher an Windpocken erkrankt ist, sei es als Kind oder als Erwachsener. Vereinfacht gesagt: keine Windpocken, keine Gürtelrose. Grundsätzlich kann die Krankheit in jedem Alter auftreten, am häufigsten sind aber über 50-Jährige betroffen: Von 1.000 Menschen erkranken jährlich etwa 6. Besonders anfällig sind also ältere Menschen und Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist oder die chronisch krank sind, die beispielsweise einen Diabetes mellitus, eine chronische Lungenerkrankung wie COPD oder Asthma oder eine Autoimmunerkrankungen haben. Doch auch lang anhaltender Stress kann das Immunsystem schwächen. Man geht übrigens aktuell davon aus, dass fast jeder in Deutschland aufgewachsene Erwachsene über 50 irgendwann in seinem Leben an Windpocken erkrankt ist.
Muss man mit einer Gürtelrose zum Arzt?
Eine Gürtelrose sollte immer von einem Arzt behandelt werden. Gehen Sie bei Verdacht also immer zum Haus- oder Hautarzt. Denn innerhalb der ersten 3 Tage der Bläschenbildung können Medikamente bewirken, dass die Ausschläge schneller abheilen und sich leichter eingrenzen lassen.
Welche Symptome sind typisch für eine Gürtelrose?
Typisch für die Gürtelrose ist anfangs ein brennender Hautschmerz, der meist am Rumpf, am Brustkorb oder am Kopf („Gesichtsrose“) auftritt. Im Bereich der schmerzenden Hautpartie bilden sich im Laufe von einer Woche typische rötliche Flecken, die dann zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen werden, wie sie auf dem Beitragsbild zu erkennen sind. Diese Bläschen breiten sich halbseitig, band-artig („gürtelartig“) entlang des betroffenen Nervs aus und heilen meist innerhalb von 2–4 Wochen ab. Dieses Krankheitsbild ist so typisch, dass ein Virusnachweis oft nicht nötig ist. Einige Menschen verspüren noch monatelang Schmerzen in dem bereits abgeheilten Hautbereich. Dieser Schmerz kann mit der Zeit schlimmer und stärker werden (sogenannte Post-Zoster-Neuralgie).
Gibt es eine Impfung gegen Gürtelrose?
In Deutschland sind zwei Impfstoffe gegen Herpes zoster zugelassen. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird jedoch seit Dezember 2018 nur der Totimpfstoff Shingrix® als Standardimpfung empfohlen. Impfen lassen sollten sich laut STIKO alle Personen über 60 Jahre, Immungeschwächte und chronisch Kranke bereits ab dem Alter von 50 Jahren. Dazu muss 2-mal im Abstand von 2 bis maximal 6 Monaten geimpft werden. Da eine durchgemachte Gürtelrose nicht vor einer erneuten Erkrankung schützt, können auch Personen geimpft werden, die bereits eine Gürtelrose hatten. Übrigens: Für gefährdete Personenkreise übernehmen seit 2019 die Krankenkassen die Kosten für die Impfung.
Schützt die Windpocken-Impfung auch vor Gürtelrose?
Bisherige Erfahrungen zeigen: Eine Windpocken-Impfung kann nicht verhindern, an einer Gürtelrose zu erkranken. Denn auch der Impfstoff enthält das Varicella-Virus, wenn auch in abgeschwächter Form. Und so kann auch das Impfvirus in den Nervenzellen verweilen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, dass das Impfvirus Wochen, Monate oder Jahre später reaktiviert wird. Und die Erkrankung verläuft milder.