Demenz: Gewohntes Umfeld und soziale Kontakte wirken sich positiv aus

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Demenz: Gewohntes Umfeld und soziale Kontakte wirken sich positiv aus

Von Demenz betroffene Menschen, die in ihrem gewohnten Umfeld betreut werden und sozial eingebunden sind, haben eine günstigere Prognose in ihren Krankheitsverläufen. Das belegt eine neue Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).
Soziale Kontakte stärken Demenzkranke
GettyImages/SilviaJansen

Die Wissenschaftler stellten dabei insbesondere psychosoziale Aspekte in der Begleitung und Behandlung von Menschen mit Demenz stärker in den Fokus und untersuchten die Wirkung unterschiedlicher Maßnahmen.

Ihr Fazit: Die eigene Lebenswelt spiele für Menschen mit Demenz eine besonders wichtige Rolle. Gute und regelmäßige soziale Kontakte, vor allem gemeinsame Aktivitäten, die das soziale Miteinander förderten und Betroffene aktiv am Alltag teilhaben ließen, wirkten sich positiv auf Demenzsymptome aus, heißt es in einer Mitteilung des DZNE.

Daraus leiteten die Forschenden konkrete Handlungsempfehlungen ab. Danach ist es wichtig, Modellprojekte zu initiieren, die positive soziale Kontakte von Menschen mit Demenz stärken. Bedarf bestehe auch an gesellschaftlicher Aufklärung sowie der Unterstützung der Angehörigen, um ein Verständnis für Demenzsymptome zu schaffen. In der Praxis scheiterten allerdings viele Ansätze aus Mangel an geschultem Personal und auch weiten Entfernungen zu möglichen Angeboten.

Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) kommentierte die Studie, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde:

„Als Gesellschaft müssen wir alles dafür tun, dass Demenzkranke so lange wie möglich selbstständig und selbst bestimmt in ihrem gewohnten Zuhause leben können und in soziale Aktivitäten eingebunden sind. Es ist wichtig, dass sich Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen wertgeschätzt und wahrgenommen fühlen.”

Die Forscherinnen und Forscher des DZNE bezogen in ihrer Arbeit sowohl Mitarbeitende aus Pflege und medizinischer Versorgung, Ehrenamtliche als auch betreuende Angehörige in Fokusgruppendiskussionen ein.

Zur Studie des DZNE