Bundesweite Aktionen zum Welt-Alzheimertag
„Menschen brauchen Gemeinschaft und persönliche Begegnungen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Deutschen Alzheimergesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP) und des Hirnliga e. V.
Auch für Betroffene sei es wichtig, mit anderen verbunden zu bleiben. Dazu fordere auch das Motto für den diesjährigen Alzheimertag auf.
Welt-Alzheimertag: Akzeptanz und Zugehörigkeit
„Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollen erleben, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören. Deshalb informieren Alzheimer-Gesellschaften und andere Engagierte am WAT und in der Woche der Demenz über die Erkrankung und ihre Folgen für Betroffene und Angehörige“, schreibt die Alzheimergesellschaft dazu auf ihrer Webseite.
Die unterschiedlichen Aktionen zum Welt-Alzheimertag rücken diese Patienten und Personen in den Fokus und bieten die Möglichkeit, sich zu vernetzen und zu informieren.
U. a. bietet die Stadt Gelsenkirchen eine Podiumsdiskussion zum Thema an: „Auf dem Weg in ein demenzfreundliches Gelsenkirchen“ (9.30 – 13.00 Uhr).
Die Bücherstube Lübbecke veranstaltet einen „Info-Tag Demenz“ (11.00 – 16.00 Uhr).
In Hannover können pflegende Angehörige am Kurs zur seelischen und körperlichen Entspannung „Streching & Entspannung für pflegende Angehörige“ teilnehmen (16.30 – 18.00 Uhr).
Eine Übersicht über weitere Aktionen zum Welt-Alzheimertag finden Interessierte auf der Website der Alzheimergesellschaft.
Menschen mit Demenz schützen
Über eine persönliche Ebene hinaus sei es wesentlich, dass die Gesellschaft ihre Verbindung zu den Schwächsten, zu Älteren und gesundheitlich Beeinträchtigten nicht verliere.
Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gerieten in den vergangenen Jahren zunehmend unter Druck: Unterstützung durch Pflege- und Betreuungsdienste, Tages- und Kurzzeitpflegeangebote oder Pflegeheime seien immer schwieriger zu finden.
Die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Monika Kaus, erklärt:
„Viele betroffene Familien sind jetzt zusätzlich durch die Energiekrise und die überall steigenden Preise in großer Bedrängnis. Nicht nur Eigenanteile fürs Pflegeheim steigen um bis zu 1.000 Euro pro Monat. Auch Pflegedienste legen steigende Kosten auf ihre Kunden um. Bei den Entlastungspaketen der Bundesregierung werden diese Menschen aber weitgehend vergessen.“
Zudem habe die Regierung die seit Jahren versprochene Pflegereform noch immer nicht in Angriff genommen.
„Selbst die im Gesetz festgelegte Dynamisierung des Pflegegeldes wird immer wieder aufgeschoben. Seit der letzten Anpassung 2017 ist die Kaufkraft deutlich gesunken. Die Erhöhung des Pflegegeldes kann aber nur ein erster Schritt sein. Wichtig ist ebenso die Einführung eines Entlastungsbudgets, mit dem die Betroffenen alle zur Verfügung stehenden Mittel bedarfsgerecht nutzen können.“
Deshalb unterstütze die DGGPP die Forderungen des Deutschen Berufsverbands für Altenpflege e. V., die Lebensrealitäten in der stationären Altenpflege wahrzunehmen.
Der Präsident der Deutschen Alterspsychiater, Michael Rapp, ergänzt:
„Außerdem muss der Rettungsschirm erhalten bleiben und das Förderprogramm Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen erweitert werden, um die Heime und deren Bewohnerinnen und Bewohner strukturell zu unterstützen.“