Alltagstipps für Betroffene: Was hilft gegen Verstopfung

Alltagstipps für Betroffene: Was hilft gegen Verstopfung

Gegen eine akute Verstopfung helfen meist einmalig eingesetzte Abführmittel. Liegt allerdings eine chronische Obstipation vor, sind diese nicht empfehlenswert, denn sie schaden auf Dauer mehr als sie nutzen. Was gegen chronische Verstopfung hilft, lesen Sie in diesem Beitrag.
Glücklicher Bauch ohne Verstopfung. Ein aus Body Lotion gemalter Smiley auf einem Bauch.
GettyImages/turk_stock_photographer

Was hilft gegen Verstopfung? Natürlich Abführmittel! Aber die Sache hat einen Haken. Denn Abführmittel sollten grundsätzlich stets nur dann eingesetzt werden, wenn die Ärztin oder der Arzt sie verordnet hat. Zwar helfen sie meist sehr zuverlässig gegen eine Verstopfung, können aber auf Dauer den Elektrolythaushalt des Körpers stören, die Darmwand beschädigen und die Beschwerden sogar verschlimmern. Wer an einer chronischen Verstopfung leidet, benötigt also Alternativen.

Wie finde ich die Ursache meiner Beschwerden heraus?

Die Verstopfung selbst ist mehr Symptom als Krankheit, ihre Ursachen sind vielfältig. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag “Ursachen der Verstopfung: Warum Essen und Trinken nur die halbe Wahrheit sind“. Um mögliche Auslöser genauer einzugrenzen und letztlich herauszufinden, lohnt es sich schon deshalb, die Beschwerden zu dokumentieren. Halten Sie gemeinsam mit Ihrer Angehörigen oder Ihrem Angehörigen schriftlich fest, wann die Beschwerden auftreten und welche Symptome zu beobachten sind. Möglicherweise erkennen Sie so bereits ein erstes Muster. Diese Aufzeichnungen helfen auch der Ärztin oder dem Arzt dabei, eine genaue Diagnose zu stellen.

Hausmittel gegen Verstopfung und natürliche Hilfen

Was hilft gegen Verstopfung, wenn chemische Abführmittel keine Dauerlösung sind? An diesem Punkt begeben sich Betroffene meist auf die Suche nach natürlichen Abführmitteln. Folgende Möglichkeiten gibt es:

Ballaststoffreiche Kost: Natürliche Abführmittel müssen Sie nicht lange suchen, sondern finden Sie möglicherweise bereits im eigenen Obstkorb. Pflaumen, vor allem Dörrpflaumen, getrocknete Feigen, Birnen und Weintrauben beispielsweise sind solche Hausmittel gegen Verstopfung. Was hier hilft, ist vor allem der hohe Ballaststoffgehalt der Früchte, der die Darmtätigkeit natürlich anregt. Auch Vollkornbrot, Chia-Samen und Haferflocken sind ballaststoffreiche Ersthelfer.

Viel trinken: Die wohl häufigste Antwort auf die Frage „Was hilft gegen Verstopfung?“ ist diese: ausreichend trinken! Denn wenn der Darminhalt sehr fest ist und nur sehr langsam vorwärtsbewegt wird, kann mehr Flüssigkeit dabei helfen, diesen Prozess zu beschleunigen. Wer betroffen ist, sollte mindestens 2 Liter täglich trinken. Um lästige Blähungen zu vermeiden, empfehlen Ärztinnen und Ärzte vor allem stilles Wasser oder ungesüßte Tees.

Warmes, gesalzenes Wasser: Ein ganz natürliches Hausmittel gegen Verstopfung hat wohl jeder zur Verfügung. Ein Glas lauwarmes Wasser mit etwas Salz verrührt auf nüchternen Magen getrunken kann den Entleerungsreiz des Darms auslösen und aktiv gegen die Verstopfung wirken.

Bewegung: Chronische Verstopfungen sind langwierige Begleiter, die eine ebenso langwierige Gegenmaßnahme erfolgen. Sich sportlich zu betätigen und ausreichend zu bewegen, ist so eine Maßnahme, die Betroffene in ihren Alltag einbauen sollten. Denn die Bewegung regt die Darmtätigkeit an und fördert so aktiv die regelmäßige Darmentleerung.

Darmgymnastik: Bewegung allgemein ist gut, aktive Übungen gegen Verstopfung bzw. einen trägen Darm sind aber noch besser. Führen Sie mit Ihrer betroffenen Angehörigen oder Ihrem betroffenen Angehörigen einfache Gymnastikübungen aus, um die Darmtätigkeit anzuregen. Eine einfache Übung ist es, die Knie in Rückenlage in Richtung Brust anzuziehen und wieder auszustrecken. Regelmäßig wiederholt unterstützt diese Bewegung die natürliche Darmtätigkeit. Auch Atemübungen eignen sich hier gut. Leiten Sie Ihre Angehörige oder Ihren Angehörigen an, den Oberkörper beim Einatmen bewusst aufzurichten und beim Ausatmen etwas zusammensacken zu lassen. Auch das ist eine aktive Unterstützung gegen einen trägen Darm.

Medikamente überprüfen: Gemeinsam mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt können Sie sich die Medikamente, die Ihre Angehörige oder Ihr Angehöriger regelmäßig einnimmt, genauer ansehen. Möglicherweise löst ein bestimmtes Präparat die chronische Verstopfung aus? In diesem Fall kann die Ärztin oder der Arzt überprüfen, ob es alternative Präparate gibt.

Was sonst noch gegen die Obstipation hilft, verraten wir Ihnen in unserem Beitrag “Verstopfung: Welche Hausmittel lösen das Problem“. Darin finden Sie auch unsere “kleine Darmgymnastik”: 5 Übungen, um ihren Darm zu aktivieren und die Verdauung anzuregen.